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Jesu Trilogie - aus dem Manuskript 3. BandP1140981_zwei_Schwne.jpg - 43,76 kB

6. aus dem Manuskript
Jesu Trilogie – Geschichte einer Seelenpartnerschaft
aus dem 3. Band: “Die Erfüllung – Jesus sprich, ich folge dir“
betrifft: Weihnachten 2009 – Ostern 2010
Apokalyptische Frau/ Hochzeit zu Kana/ unterm Kreuz/ Ostern 

Vorwort und Widmung

Dieser dritte Buchband soll in drei Kapiteln über mein Erleben von Weihnachten 2009 bis Ostern 2010 aus meinem Tagebuch erzählen. Jeder Tag wird begleitet von den Wirkkräften, die uns der Maya-Kalender (Q3) aufzeigt.
Außerdem sollen die einzelnen Tage des ersten Kapitels von einigen Aussagen eingeleitet werden, die mein ewiger Seelengefährte und ich in einigen unserer Inkarnationen geäußert haben und die der Nachwelt erhalten geblieben sind.
Im zweiten Kapitel stelle ich jedem Tag eine zufällig aufgeschlagene Stelle aus der Bibel (Q2) voran, die ich selbst jeweils spontan aus meiner momentanen Sicht der Dinge kommentiert habe.
Kapitel drei wird begleitet von den Offenbarungen des Johannes (Q2), die sich nach meinem Empfinden, in Kürze ereignen werden, beziehungsweise bereits geschehen. Wer nicht vollkommen blind und taub ist, wird die Zeichen erkennen können. Einige meiner Visionen und meine Erlebnisse hierzu sind in den Rundmails im Archiv meiner Internetseite nachzulesen.
Besondere Gedenktage sollen von Texten eingeleitet werden, die auf den jeweiligen Tag verweisen. (Q21)


Ein Vers des Johannes vom Kreuz, der mich angerührt hat: (Q19)

Das Wichtigste, was wir zu tun haben,
ist schweigen vor diesem großen Gott,
und zwar schweigen mit unseren Begehrungen
und mit der Zunge.
Er hört nur eine Sprache:
Die Sprache der schweigenden Liebe.

Widmen möchte ich diesen letzten Band der Trilogie, der, so sehnsuchtsvoll erwarteten, ganzheitlichen Vereinigung mit dem, mir von Gott gegebenen Gemahl und unseren Kindern und Kindeskindern. Denen, die bereits leben, ebenso, wie denen die uns künftig verheißen worden sind.

Auszug aus dem 1. Kapitel 3. Band

Freitag, 18. Dezember 2009
Maya: „Reinigungskraft bestimmt die Richtung; was fließt kommt in Balance.

in Köln...

... Nachmittags war ich in der Stadt unterwegs. Mein erster Gang führte mich nach nebenan, in St. Mariä Himmelfahrt, um mich von ihrer beeindruckend leichten Energie grüßend umfangen zu lassen. Vor der Statue der Gottesmutter entzündete ich die übliche Kerze für die Zuhausegebliebenen. Am Info-point erkundigte ich mich nach der Bonn-cart und nach Sehenswürdigkeiten in Gummersbach. „Ich hab dort morgen Abend eine Veranstaltung und frage mich, ob ich schon vormittags nach Gummersbach fahren sollte“, sagte ich der freundlichen jungen Frau am Tresen. „Ich würde eher nachmittags fahren“, sagte sie amüsiert und etwas beschämt lächelnd.

Dann trat ich ein, in den Dom. Göttliches Schwingen umfing mich, trotz der vielen Leute, die darin herum wuselten, im Eiltempo eine Kerze opferten, um sich fix wieder hinaus in das vorweihnachtliche Einkaufsgetümmel zu stürzen; so schien mir das Ganze.

Auch ich ging später über den Weihnachtsmarkt, schob mich durch die, von Kaufwütigen wimmelnde Schildergasse, bog ab in stillere Straßen, und wusste bald in der inzwischen eingetretenen Dunkelheit nicht mehr, wo ich eigentlich war. Aber ich hab einen ganz wunderbaren Bäckerladen gefunden, der superleckere karamellisierte Müsli-Stangen feilbot und auf der Agrippastraße entdeckte ich ein Hallenbad. Vielleicht gibt es noch mehr Bäder in Köln? Einmal pro Woche könnte ich doch jeweils ein anderes besuchen; an jedem Montag vielleicht?

Als es mir dann doch ziemlich kalt geworden war, ging ich in den Kaufhof. Furchtbar! Gestresste Menschenmassen darinnen und ich spürte eine arg beklemmende Energie. Dennoch fuhr ich mit der Rolltreppe ganz nach oben, immer die Hände am Geländer, weil sich das so schön warm anfühlte. Irgendwann stand ich wieder draußen auf der eisigen Straße, jedoch, wusste ich schon wieder nicht mehr, wo ich mich befand. Richtung Dom wollte ich gehen, lief jedoch im Kreis, weil ich immer wieder in stillere Straßen abbog, um dem Weihnachtstrubel zu entgehen.
‚Warum bin ich eigentlich hierher gekommen’, fragte ich mich genervt, ‚und wieso drei Wochen?! Was soll ich denn hier nur anstellen, in dieser langen Zeit, mein Gott?!’
Plötzlich stand ich vor der Antoniterkirche und trat ein in ihre göttliche Stille. Es war einfach herrlich! Jesus schwang sofort tröstend in mir und machte mir Mut. Um sechs nahm ich dort an einer kurzen Andacht teil, um mich danach noch dem Genuss eines kleinen Orgelkonzerts hinzugeben. Auf einmal wusste ich auch wieder, was ich machen soll, in diesen drei Wochen hier in Köln. Mir wurde klar, warum mich Jesus hierher geführt hat: Um Gottesdienste verschiedenster Art mitzufeiern, um Kultur zu genießen und vielleicht um menschliche Begegnungen der besonderen Art erleben zu dürfen, immer mit der Option im Hinterkopf, eventuell B. über den Weg zu laufen, mit der Sehnsucht danach, doch gleichzeitig auch mit der Angst davor...

Sonnabend, 19. Dezember 2009  
Maya: „Liebe stellt Verbindung her; Loyalität ist Ausdruck von Herzenskraft.“

... Nachmittags bestieg ich zu einstündiger Fahrt die S-Bahn Richtung Gummersbach. Aus der Stunde wurde allerdings anderthalb, denn auf der Strecke gab es Verzögerungen. Um Vier endlich, kam ich an meinem Zielort im Oberbergischen Land an. Die Zeit wurde langsam knapp, und obendrein zeigte mir eine junge Frau den falschen Weg zu dem Hotel, wo der essenische Gottesdienst stattfinden sollte. Ich marschierte eine halbe Stunde lang in Halbschuhen durch den eisigen Schnee, dann kehrte ich resignierend um und gab mein Unterfangen schließlich auf. Es sollte wohl nicht sein. Da wird wohl Einer etwas dagegen gehabt haben.
Mir war nun furchtbar kalt, meine Füße fühlten sich an, als wollten sie gleich abspringen, aber der kosmische Humor hinter dieser ganzen Angelegenheit erheiterte dennoch mein Gemüt. Bevor ich zurück nach Köln fuhr, ging ich noch kurz über den Gummersbacher Weihnachtsmarkt und hinterließ in der St. Franziskuskirche einige Ashram-Flyer.
In der vollbesetzten S-Bahn fuhr ich dann fröstelnd zurück und war heilfroh, als ich mich nach heißer Brühe und ebensolcher Dusche endlich in meinen Schlafsack kuscheln konnte, um die himmlische Energie, mit der mich mein platonischer Liebster nun auf göttliche Weise verwöhnte, genüsslich in mich aufzunehmen. Ich nahm es als Entschädigung für die mir Heute zugemuteten Strapazen.

Sonntag, 20. Dezember 2009     4. Advent
Maya: „Die Ideen der Träume werden konkret; das Lebensspiel bindet alles ein.“

4. Advent: Ich glaube, der Advent wird von der großen Masse momentan nicht als Zeit der Besinnung gesehen, sondern eher als Zeit, in der nach oft unsinnigen Weihnachtsgeschenken gehastet wird, die dann in den guten Stuben, unter Tannenbäumen, zu großen Haufen aufschüttet werden und die, wenn man sich endlich durch die Berge hindurchgewühlt hat, schließlich nach Weihnachten in den Geschäften wieder umgetauscht werden. Seit einiger Zeit gibt es Bestrebungen der Kirchen in Deutschland, diejenigen Aktionen der Werbung und des Einzelhandels zu unterbinden, welche die Endverbraucher schon weit vor dem Ewigkeitssonntag mit Weihnachtsartikeln bombardieren. Hierbei wird an den gesunden Menschenverstand und die Einsicht der Kunden appelliert, also an das Prinzip, dass die Nachfrage das Angebot regelt. Hoffentlich fruchtet es!

Vierter Vers: (Maria Ferschl und Gerd Kachel)
„Wir sagen euch an den lieben Advent.
Sehet, die vierte Kerze brennt!
Gott selber wird kommen, er zögert nicht.
Auf, auf, ihr Herzen, werdet licht!
Ref.: Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr!
Schon ganz nah ist der Herr!“

Mein Nürnberger Mitbewohner kam wieder erst morgens um sieben heim, aber in der Zwischenzeit tauchte ein anderes Individuum im Zimmer auf. Er kam um Mitternacht polternd herein, machte volle Deckenbeleuchtung an, welche er bis zum Morgen brennen ließ. Groß war er, lederbekleidet, liederlich! Verlebte, oder sagen wir besser, vom Leben gezeichnete Gesichtszüge zierten ihn. Er überzog sein Bett nicht, zog dafür ständig lautstark den Rotz hoch, musste zweimal raus in der Nacht und knallte die Türen. Das Schlimmste aber war, dass Energien der unangenehmsten Art begannen, meinen Körper zu umschleichen. Mir war überhaupt nicht geheuer dabei und ich spielte in meiner Phantasie so einige Szenen durch, was alles passieren könnte; aber nur kurz, dann begab ich mich vertrauensvoll in die Obhut der Engel.

Um vier schnappte ich mir „Schuld und Sühne“. Zwar war die Schrift eigentlich fast zu klein für meine Augen, jedoch ich kämpfte mich durch. Das Szenario in dem Buch kommt mir total bekannt vor, obwohl ich mich nicht erinnern kann, dieses Buch von Dostojewski schon einmal gelesen zu haben. Im Moment hab ich nur zwei Erklärungen dafür: Entweder ich kenne es aus einem früheren Leben, oder ich kenne es, weil B. es schon gelesen hat...

Als dann um Sieben endlich der Nürnberger von seinem Streifzug heim kam, war ich heilfroh, knipste fix mein Licht aus und atmete auf. Er schaltete auch sogleich das große Licht aus, doch in nächster Minute hatte der Fiesling seine Nachtlampe angemacht. Allerdings blieb der dann nicht mehr lang. Halb Acht krachte die Ausgangstür endgültig hinter ihm zu.
Nun dauerte es nicht mehr lang und B. meldete sein Verlangen an.

‚Eigentlich müsste ich dir zürnen, du’, sagte ich. ‚Mir wieder so eine hässliche Prüfung aufzuerlegen!’

‚Du hast sie doch bravourös gemeistert, Bettina’, sagte er erheitert.

‚Ja, aber viel lieber hätte ich in Ruhe geschlafen, mein Lieber!’

Wenigstens bekam ich dann noch ein Stündchen Schlaf. Als ich aber früh in den Spiegel schaute, sahen mich zwei total geschwollene Augen an. ‚Nein, so eine fiese Energie! Oh, wie mich das nervt!’
...
Um Zehn stand ich auf, sitze nun hier schreibend in der Küche und muss acht geben, dass ich die Zeit nicht verpasse, denn heute habe ich für eine Woche in den dritten Stock  umzuziehen. Um Zwölf muss ich auschecken. Um Zwei kann ich wieder einziehen, in ein Sechser-Frauenzimmer. Frauenzimmer! Na, das kann noch eine spannende Woche werden!
In den zwei Mittagsstunden könnte ich ja heute mein erstes Schloss an der Hohenzollernbrücke anbringen, um Vier könnte ich ein Konzert in St. Pantaleon hören und um Acht stehen in der Philharmonie Schumann, Mussorgski und Larcher auf dem Programm.
...
Als ich abends über den Weihnachtsmarkt am Dom zur Philharmonie ging, da zog es mir, auf den glatten, schneebedeckten Steinfließen einfach, vermeintlich grundlos, die Beine ab und ich landete voll auf dem Rücken, hatte jedoch  das Gefühl, irgendwie von den Engeln aufgefangen worden zu sein. Was für die Leute recht spektakulär und gefährlich ausgesehen haben mag, fühlte sich für mich total leicht an und auch meine Jacke ist kein bisschen schmutzig geworden dabei. Gott sei Dank!

Im Zimmer sind momentan drei Betten belegt. Claire aus England, die heut eigentlich bereits zuhause sein wollte; doch  wegen der Kälte fahren einige Züge nicht, auch mit den Flügen ist es schwierig und im Tunnel des Ärmelkanals ist die Elektrik zusammengebrochen. Auch für Morgen ist noch keine Entspannung der Lage in Sicht. Nun bangt sie, ob sie Weihnachten überhaupt zuhause verbringen kann, die Arme.
In dem anderen Bett hat sich eine kleinwüchsige Russin eingerichtet, die mit einem Freund unterwegs ist; einem jungen Mann mit der Gestalt eines Engels.
Claire hat eben ihr Buch weggelegt und das Licht ausgeknipst. So will nun auch ich meinen Tag beschließen, will nur noch fix das Bett der Kleinwüchsigen überziehen. Erstens, weil ihr das bestimmt um Einiges mehr Mühe bereiten würde als mir und zum Zweiten, dass sie uns damit nachher nicht stören muss, wenn sie in der Nacht von Tour kommt.
...

Mittwoch, 23. Dezember 2009
Maya: „Befreiung eröffnet magische Kraft; Aufnahmefähigkeit wird erweitert.“

Eine halbe Stunde nach Mitternacht fiel ich endlich ins Bett. Alle Betten waren belegt, die Mädels schliefen und auch als sie morgens wach wurden, stellten sie sich als rücksichtsvolle Zeitgenossen heraus. Eine zog kurz vor Sechs aus, von den anderen vier sind zwei Japanerinnen und zwei Inderinnen, zwei ganz Liebe.
...

Donnerstag, 24. Dezember 2009    Heiligabend
Maya: „Schöpferkraft, eine Geisteskraft ermöglicht ein weitsichtiges Ergebnis.“

Gestern Abend war das Zimmer noch voll belegt, doch als ich vorhin, gegen Neun aufstand, da waren sie, bis auf eine, alle fort. Ich nehme an, heut Nacht werd ich wohl ganz allein im Zimmer sein. Wer verbringt schon Weihnachten im Hostel?!
Am Nachbartisch hier in der Küche frühstücken grad vier Chinesen. Ich werd nun meinen Capuccino austrinken, dann mach ich mich ich auf Piste. Mal sehen, was mir der Tag so bringen wird. Den Bäcker mit den leckeren Müslistangen möcht ich gern wiederfinden. Ja, und auch ein Marzipanschweinchen für Antonius brauch ich noch.
...

Den Bäcker hab ich nicht wiedergefunden. Während der fünf Stunden, in denen ich mich heute durch die Stadt treiben ließ, wurde ich in drei neue Kirchen geführt, die ich noch nicht kannte. St. Peter, die wohl auch eine Jesuitenkirche war; karg eingerichtet, aber mit herrlichen Fenstern. Ein Bild von Rubens nennen sie ihr Eigen, der hier einen Teil seiner Kindheit verbrachte; doch leider war das Bild verhangen. St. Pantaleon scheint mir auch eine Jesuitenkirche zu sein, oder gewesen zu sein. Auf den Schrifttafeln dort bin ich wohlbekannten Namen begegnet. Otto I. und auch Maximilian von Bayern sind erwähnt. Zu guter Letzt war ich in der Herz-Jesu-Kirche, die mir ebenfalls wie eine Jesuitenkirche erschien. Ich hab echt den Eindruck, Jesus will mir damit etwas Bestimmtes sagen, dass er mich hier immer wieder über das Thema „Jesuiten“ stolpern lässt. In Herz-Jesu sind sie grad mit dem Aufbau einer Krippe der ganz besonderen Art beschäftigt. Man könnte sie vielleicht folgendermaßen überschreiben: Christus im Zusammenhang mit Geschichte und Alltag verschiedener Zeitalter.
In sämtlichen Kölner Kirchen sind ganz liebevoll hergerichtete Krippen zu bewundern und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass nicht wenige Leute nur dieser Krippen wegen von Kirche zu Kirche hasten.

Wie viele Kilometer ich selbst heut Vormittag zurückgelegt hab, weiß ich gar nicht recht einzuschätzen.
...
Als ich heim kam, brannte die Kerze in ihrem Windglas, die ich nach der Messe in St. Mariä Himmelfahrt neben mein Bett gestellt hatte, noch immer. Alles schlief bereits und kaum dass ich mich in meinem Schlafsack ausgestreckt hatte war auch ich eingeschlafen.

Freitag, 25. Dezember 2009    Erster Weihnachtstag
Maya: „Fragen haben eine unbegrenzte Antwortfülle; Intelligenz weitet sich.“

...
Vorhin hatte ich hier bei McDonalds ein amüsantes Erlebnis. Ein Mädchen am Nebentisch redete missionarisch auf einen herumhängenden jungen Mann ein, dass er sein Herz öffnen müsste usw., und Jesus riet mir nun, ich möge ihr doch mal einen Flyer meiner REIKI-OASE geben. Das tat ich. Sie brachte mir das Info-Blatt jedoch kurz darauf zurück, mit der Argumentation, sie sei Christin und habe mit Meditation nichts am Hut! Worauf ich sagte: „Siehst du, das zeigt nun wiederum mir, dass dein Herz verkrampft ist, und es wünscht sich geöffnet zu werden.“ ‚Ups!’, dachte ich, als die Worte, wie von selbst über meine Lippen geflossen waren. Ich denk, damit wird sie nun selber so einiges zu knappern bekommen haben.

...

Montag, 28. Dezember 2009
Maya: „Erneuerungskräfte werden zur Antriebsdynamik; Energie wird gebunden.“

Zitat: „Mit der Bosheit deiner Feinde sollst du geziert werden, mit den Tugenden deines Herzens sollst du geadelt werden, mit deinen guten Werken sollst du gekrönt werden.“ Mechthild von Magdeburg

Diese Nacht lag ich erst um Eins im Bett und nun liegt der Tag bereits hinter mir.

Wieder sitze ich hier in der Küche, schreibend und ein riesiges Stück von der heißen Apfeltorte essend, welche die vier Japaner am Nachbartisch grad aus dem Backofen genommen haben.

Den ganzen Tag hab ich in der Claudius Therme verbracht, bin am Morgen über die Hohenzollernbrücke gegangen, hab mein Schloss drangehängt und bin dann an der rechten Rheinseite entlang zur Therme an der Zoobrücke spaziert, um abends auf der linken Seite des Flusses wieder zurück zu gehen.
Dabei kam ich an St. Kunibert vorbei, wo ich mir die Zeiten für die Messen abgeschrieben hab. Von außen, ein imposanter Bau! Bin schon gespannt, wie es da drinnen aussieht.

In der Claudius-Therme war es echt entspannend, aber auch spannend. Entspannend waren die vielen Saunen und Becken, die sie dort haben. Spannend waren die eindringlichen Herzwellen eines jungen Mannes, die mich permanent umspielten, so dass ich mich irgendwann mal lieber aus seinem Sichtfeld gebracht habe, worauf er annehmen musste, ich sei heim gegangen. Nicht dass der sich noch irgendwelche Hoffnungen für den Abend hätte machen können.
Spannend war aber auch das Gelesene. In einer Broschüre über das Leben Marias, die ich mir aus St. Aposteln mitgenommen hatte, fand ich die Beschreibung der zwölften Tafel dort: „Die apokalyptische Frau“ aus der Johannes Offenbarung. Beim Lesen derselben hat es mich heute nun wie ein Blitz getroffen, heiß und kalt wurde mir, denn ich habe in dieser Frau mich selbst erkannt!
Die Kirche deutete das bisher wohl so, dass diese Frau symbolisch für das heilige Volk Gottes stehen könnte, welches den Messias hervorbringt, und das, wie Christus, der Verfolgung ausgesetzt ist, jedoch von Gott geschützt wird.
Man will in der Frau jedoch auch Jesu Mutter Maria erkannt haben, als Urbild der Kirche: die Empfangende – die Mutter – die Weiterschenkende – die Leidende – die von Gott getragene.

In der Offenbarung steht:

„Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau mit der Sonne bekleidet; der Mond war zu ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt.
Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen.
Ein anderes Zeichen erschien am Himmel: ein Drache, groß und feuerrot, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit sieben Diademen auf seinen Köpfen. Sein Schwanz fegte ein drittel der Sterne vom Himmel und warf sie auf die Erde.
Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte, er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war. Und sie gebar ein Kind, einen Sohn, der über alle Völker mit eisernem Zepter herrschen wird. Und ihr Kind wurde zu Gott und seinem Thron entrückt.
Die Frau aber floh in die Wüste, wo Gott ihr einen Zufluchtsort geschaffen hatte; dort wird man sie mit Nahrung versorgen, zwölfhundertsechzig Tage lang.
Als der Drache erkannte, dass er auf die Erde gestürzt war, verfolgte er die Frau, die den Sohn geboren hatte.
Aber der Frau wurden die Flügel eines großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste, an ihren Ort fliehen konnte. Dort ist sie vor der Schlange sicher und wird eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit lang ernährt.
Die Schlange spie einen Strom von Wasser aus ihren Rachen hinter der Frau her, damit sie von den Fluten fortgerissen werde.
Aber die Erde kam der Frau zu Hilfe; sie öffnete sich und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Rachen gespien hatte.
Da geriet der Drache in Zorn über die Frau und er ging fort, um Krieg zuführen mit ihren übrigen Nachkommen, die den Geboten Gottes gehorchen und an dem Zeugnis für Jesus festhalten.“

Noch niemals zuvor hatte ich diese Zeilen gelesen, oder auch nur davon gehört. Ich hätte wahrscheinlich auch nichts verstanden davon, aber heute weiß ich ganz einfach, dass sich diese Zeilen auf mich beziehen.
...
‚Bitte, lieber Gott, schalte die Drachen endlich aus, denen sie so unerbittlich ausgesetzt sind. Lasse die Kinder alles erkennen und mach doch, dass sie fähig werden, mir zu vergeben!’

‚Mein Gott, was wird sich mir noch alles eröffnen?!’

Ach, ich geh jetzt erst mal ins Bett!
Oh, eben fällt mir noch der Traum mit dem Drachen ein, der mir damals so zu schaffen gemacht hatte. Der deutete wohl auch auf die Gefahr hin, in der ich wandle. Man sollte Träume eben nicht leichtfertig abtun. Sie sind total wichtig!

Dienstag, 29. Dezember 2009
Maya: „Solare Kraft schafft Erleuchtung; das universelle Feuer flutet das Leben.“

Zitat: „Viele zerbrechen sich den Kopf darüber, wie man die Menschheit ändern könnte, aber kein Mensch denkt daran, sich selbst zu ändern.“ Lew Tolstoi

Wieder sitz ich in der Küche des Hostels. Es ist Abend und die Schlacht um die Herdplatten hat sich gerade gelegt. Nun sitzen alle friedlich um die Tische versammelt, spielen Karten, oder hocken im Nebenraum, Fußball schauend vorm Fernseher. Etliche spielen auf ihren Handys herum und ich schreibe eben.
Fast den ganzen Tag hab ich im Bett verbracht
...
Als ich eben in mein Zimmer gekommen bin, musste ich feststellen, dass ich fünf Zombies im Zimmer hab! Na, die Nacht kann ja heiter werden! ‚Was soll denn das, Jesus?!’

...

Donnerstag, 31. Dezember 2009   Silvester   Vollmond
Maya: „Geisteskraft flutet den Prozess und stabilisiert; Rhythmus bringt Balance.“
...
Bis Zwölf musste ich heut ausgezogen sein, konnte jedoch um Zwei das neue Zimmer beziehen. Zimmer 211 hab ich nun. Erstmal für zwei Tage. Es stehen fünf Betten drin. Vier Teenies sind mit mir im Zimmer. Zwei aus Münster und zwei Ostfriesinnen, die zum zehnten Male hier sind und Köln ebenso sehr lieben, wie ich. Sie sind alle recht nett, obwohl zwei nicht von den Guten sind. Dass sich aber auch an jede gute Seele ein Zombie hängen muss; das nervt! Aber wovon sollten sie sonst leben?
...
Nach dem Konzert in St. Peter begab ich mich dann in den Menschenstrom und ließ mich einfach treiben, bis ich auf der Deutzer Brücke stand, um das Feuerwerk über dem Rhein zu erleben. Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwähren, dass ich wohl die Einzige war, die hier allein unterwegs war, in dieser vom Vollmond durchdrungenen Silvesternacht. Dann fragte mich auch noch eine Gruppe Jungs, warum ich alleine sei und wie meine Pläne für das neue Jahr aussehen würden. Ich musste an B. denken und an die zu Hause und spürte dann doch einen kurzen Anflug von Traurigkeit.

Bereits eine viertel Stunde vor Zwölf waren Raketen aufgestiegen und eine viertel Stunde nach Mitternacht glich die Brücke und ganz Köln einer einzigen Müllhalde. Da wird die Straßenreinigung Sondereinsatz schieben müssen.
Schon den ganzen Tag über hatte sich die Atmosphäre in der Stadt euphorisch angefühlt und das sollte bis zum nächsten Morgen auch so bleiben.

Freitag, 01. Januar 2010   Neujahr
Maya: „Der Kanal ist offen, Ideen zu „erträumen“; Intuitionskraft wird angeregt.

...
In der fünften Stunde kamen die beiden Mädels aus Münster von ihrer nächtlichen Tour heim, die Friesinnen trudelten erst gegen Acht ein, um dann bis nachmittags das Bett zu hüten. Heute Nacht wollen sie wieder unterwegs sein. Vielleicht kann ich dann meinen platonischen Gemahl endlich wieder mal ganz ungestört glücklich machen? Wir haben jedoch ein sechstes Bett herein bekommen, in das eine Ukrainerin eingezogen ist, wie die Mädels berichteten. Ich hab sie noch nicht getroffen, aber vielleicht wird sie ja auch draußen unterwegs sein bei Nacht? Hoffentlich!
...
Eben hab ich der A.. noch kurz die Hände aufgelegt, denn sie hatte gestern Nacht irgendwo eine große Bratpfanne an den Kopf gekriegt und litt heut den ganzen Tag an Kopfschmerzen. Dass sie mir davon aber auch nicht schon eher erzählt hat! Es ist nun schon fast Elf und die Mädels wuseln noch immer hier herum. Die Russin ist inzwischen auch eingetrudelt und liegt bereits in ihrem Bett.

‚Das wird also wieder nix mit ungestörter Liebe, B.’

‚Tja, Bettina, so spielt halt das Leben.’

Sonnabend, 02. Januar 2010
Maya: „Entfaltungskräfte bündeln die Aufmerksamkeit; Ziel ist erblühen.“

Zitat: „Ganz im Geheimen sprachen der Weise und ich. Ich bat ihn: Nenne mir die Geheimnisse der Welt. Er sprach: Schweig... und lass dir von der Stille die Geheimnisse der Welt erzählen.“ Rumi

...
Später in der Küche traf ich M. Sie freute sich sichtlich, mich noch mal zu sehen und bedankte sich für den Flyer. Wir kochten zusammen und plauderten über dies und das, über mein Erleben, über Gut und Böse, über Erleuchtung, über Jesus und meine Erkenntnis zu seinen vielen Inkarnationen. M. war dafür total aufgeschlossen, sie fragte und fragte und staunte.
Um Vier lag ich dann endlich zur Siesta. Die anderen Betten waren leer. Das tat gut!
Um Sieben riss ich mich los, um zum Konzert in St. Gertrud zu wandern. Minsker Studenten, unter Leitung eines schwäbisch schwätzenden Dirigenten, spielten Beethoven, Mozart, Debusi...
Ich fühlte mich total überwältigt, kam ganz wunderbar ins Schwingen und hin und wieder traten mir sogar die Tränen in die Augen. ‚Mein Gott, ist das alles groß!’

Das Orchester spielte absolut erstklassig und bestand fast ausschließlich aus Engelsgestalten. Das Herz ging mir auf bei diesem Anblick und die handvoll Zombies waren fix außer Gefecht gesetzt. Auch der Dirigent war eine große Persönlichkeit. Ebenso die Sängerin der Minsker Staatsoper. Bei seinen Ansagen blickte der Orchesterleiter immer wieder wissend zu mir und ich empfing seine Herzwellen. Und nicht nur seine, denn auch im Orchester saßen etliche Wissende. Während des gesamten Konzerts flogen Herzensenergien von einem zum andern, es war einfach gigantisch. Und wenn der Dirigent während des Applauses auf das Orchester wies, zeigte er stets auch ganz auffällig auf das große Jesuskreuz, das hinter ihnen hing.
’Ach, ich danke dir so sehr, Liebster, dass du mich heut Abend hier in diese Kirche geführt hast.’
Zwar war es kalt drinnen, aber die Akustik war herrlich. St. Gertrud ist eine ganz besondere Kirche. Ihr Gemäuer erscheint irgendwie bollwerkmäßig. Sie wirkt ebenso standhaft, wie die Mauern der Schottenkirche in Regensburg. Die Ausstattung ist sparsam gewählt, wodurch Kreuz und Kunstwerke viel intensiver als anderswo wahrgenommen werden können. Auch durch sein Äußeres unterscheidet sich der Bau von anderen Kirchen. Man hat den Eindruck das Gemäuer ist aus Beton und könne jede Katastrophe überstehen. Ich denk, St. Gertrud sieht mich dieser Tage noch mal zum Gottesdienst.

So, nun werd ich aber mal fix ins Bett gehen, es ist ja schon nach Mitternacht!
Bis auf ein Bett hat sich das Zimmer gefüllt. Neben mir und gegenüber liegen Böse, die anderen beiden sind lieb.
...

Dienstag, 05. Januar 2010
Maya: „Auflösung setzt Wissen frei; Heilungskräfte sorgen für Vervollkommnung.“

Zitat: „Der Mensch kommt nur dazu, etwas Eigenes aufzustellen, wenn er sich überzeugt, dass das Vorhandene ihm nicht genügt hat.“ Achim von Arnim

...
Später, in St. Gertrud, fand allerdings kein Gottesdienst statt, wie ich vermutet hatte, so hatte ich Zeit und Muse, die halbdunkle Kirche in aller Ruhe auf mich wirken zu lassen. Die Schwingung war sehr angenehm und jedes der Kunstwerke prägte seinen ganz eigenen Eindruck in mich. Meine Favoriten sind das riesige Kreuz, das an der Wand über dem Altar angebracht ist, sowie das wunderschöne Wandgemälde, das Jesus den Aufgestiegenen zeigt, unter ihm die erleuchteten elf Jünger, sowie Maria und Maria Magdalena. Und in der Kapelle unter der Kirche hängt ein farbenfroher Wandteppich, der kunstvoll bestickt ist, mit den vier Tieren der Evangelisten. Fast eine Stunde hielt ich mich in der Kirche auf und legte, ehe ich ging, einen Flyer vom Ashram auf dem roten Teppich vorm Altar nieder.

In meinem Zimmer sind drei Neue eingezogen und, wie es scheint, lauter Gute. ‚Jesus, ich danke dir! Bitte lass’ doch in die zwei freien Betten auch noch gute Seelen einziehen. Danke.’ Die drei Neuen sind zwei junge Frauen aus Mexiko City und eine Malaysin, die in London lebt und G. heißt. Das find ich ja irgendwie lustig! Mein erster Eindruck von ihr war zwar ein anderer, aber als ich im Himmel nachgefragt hatte, da hieß es, sie sei eine Gute.
...

Mittwoch, 06. Januar 2010   Heilige Drei Könige
Maya: „Anmut strukturiert all-umfassend; Harmonie lässt Schönes entstehen.“

...
Der Tag heute ist ganz anders verlaufen als geplant. Halb Elf wollte ich in St. Mariä Himmelfahrt das Hochfest feiern, halb Vier mit den Russisch Orthodoxen Heilig Abend in St. Gertrud, wohin mich G. begleiten wollte. Halb Sechs stand Messe in St. Georg auf meinem Plan und für halb Neun hatte ich mir vorgenommen, im Klingelpütz in der Gertrudenstraße ein Kabarett zu genießen. Aber, wie gesagt, es kam anders.


Zum Hochfest am Vormittag bin ich gewesen und die Schwingung war ganz wunderbar, die Predigt beeindruckend.


‚Warum kommen nur seine Predigten so gut an, Jesus, wo er doch gar keiner von den Guten ist?’


‚Ja, die Täuschung in der Welt ist groß, Bettina.’

‚Dann hilf ihm doch bitte, dass er zu denen gehört, die sich noch zum Guten wenden wollen und können. Du kannst doch gute Prediger brauchen!’


‚Ja, aber ob der sich wandelt, das liegt einzig und allein bei ihm. Alle Chancen dazu hat er.’


Als der Gottesdienst zu Ende war, sprach mich aus heiterem Himmel eine Frau an, eine Kölnerin: C. Ich wunderte mich noch, wieso die mich einfach so anspricht, dachte mir aber dann: ‚Ihre Seele wird mich wohl erkannt haben.’ Wir kamen ins Gespräch und sie erzählte mir von der heiligen Christa, als die ich sie dann erkannte, was ich ihr auch sagte. Und sie war überhaupt nicht verwundert darüber. Ich erzählte ihr von meiner Begegnung mit der heiligen G. und dass ich am Nachmittag mit dieser den Heilig Abend der Orthodoxen in St. Gertrud feiern werde. C. sagte: „Da möchte ich mich gern anschließen und danach würde ich euch gern zu mir nach Hause auf einen Tee einladen.“ Wir verabredeten uns also und als wir Mariä Himmelfahrt verließen, wies sie mich noch auf die vier Tafeln hin, die zu Ehren bedeutender Jesuiten draußen angebracht sind. Ich kannte sie schon, erfuhr aber nun eine neue Deutung der Abkürzung hinter ihren Namen. Ich könnte mir vorstellen, die ist ureigen kölsch: SJ – Schlauer Junge. Das gefällt mir! Anfangs hatte ich es für mich ja übersetzt mit Senor der Jesuiten, dann las ich irgendwo die wohl korrekte Bezeichnung Society Jesu, doch von nun an werd ich es wohl als Schlauer Junge übersetzen. Ich find das lustig und vollkommen passend!
...
Erschrocken stellte ich dann an der Bahnhofsuhr fest, dass es gleich halb Drei war! Sicher würde G. schon auf mich warten und so war es auch. Sie stand bereits gestiefelt und gespornt vor ihrem Bett, also zogen wir gleich los.
Eine halbe Stunde hatten wir vorm Gottesdienst noch Zeit, die Kirche auf uns wirken zu lassen. G. fotografierte. Ich machte ein Foto von ihr vor der Statue der Hl. Gertrud und sie knipste mich vor dem Wandteppich mit den Stickereien der Evangelisten. Das wird wohl das einzige Foto sein, das mich an Köln erinnern wird. Alles andere ist verewigt im Speicher meines Herzens.

*Foto: Bettina in St. Gertrud zu Köln einfügen

Die Vesper wurde liturgiemäßig gesungen, der junge Priester war mit einem eher dünnen Stimmchen bedacht worden, im Vergleich zu einem Gemeindemitglied mit schöner voller Baritonstimme, die mich so mächtig in Schwingungen versetzte, wie noch fast keine Stimme vorher. Eine wundervolle, russisch gesungene Andacht war das, die allerdings ewig zu dauern schien; und keiner setzte sich. Zum Abschluss trat ich mit vor den Priester, küsste, wie die anderen, Jesus an einem kleinen goldenen Kreuz und ließ mir ein öliges Zeichen auf die Stirn malen, nahm dann ein Stück von dem süßen Brot, das mir der kleine Ministrant in rot-goldenem Gewand hinhielt und gab G. ein Stück davon ab, denn sie war nicht mit zur Segnung nach vorn gegangen. Später erzählte sie mir warum.

Als der Gottesdienst zu Ende war sah ich auch C. in einer der Bankreihen sitzen. Wir unterhielten uns noch ein wenig mit den Ukrainern, jedoch hatte es der Priester recht eilig, da er noch nach Düsseldorf musste, zur Abendmesse. Wenn ich richtig verstanden habe, war er vorher schon in Krefeld gewesen, denn das sind die drei Gemeinden, die er zu betreuen hat und obendrein noch ein Gefängnis in Düsseldorf. Also, ich muss schon sagen, denen wird es auch nicht leicht gemacht!

C. nahm uns nun also noch auf einem Sprung mit in ihre Wohnung und ich ließ schließlich mein geplantes Konzert in St. Georg dafür sausen. Auch den Besuch des Kabaretts im Klingelpütz ließ ich sein, denn aus dem „kleinen Sprung“ wurden sieben Stunden. Erst gegen Mitternacht waren wir wieder zu Hause. Aber es war ein guter Abend. Hauptsächlich sprachen wir über Jesus, über unsere Beziehung zu ihm. Ich berichtete von meinen mystischen Erlebnissen, G. über ihre Ängste und von den dunklen Visionen und Träumen, die sie oft plagten, worauf oftmals tatsächlich Katastrophen folgten, wie beispielsweise der schreckliche Tsunami vor fünf Jahren. Von ihrer Angst vorm Tod sprach sie noch und von ihrer Unfähigkeit vergeben zu können. Ich registrierte, dass sich G. oft widersprüchlich äußerte. Sie gab auch zu, wegen ihres Alters gelogen zu haben, als ich nun von ihr das genaue Geburtsdatum zu erfahren wünschte. Und als sie einmal meine Hand ergriff, erschrak ich fast darüber, wie unangenehm hart sich die ihren anfühlten. Als ich aber in der göttlichen Energie noch mal nachfragte, hieß es wieder, sie sei eine gute Seele.

C. erzählte von den Sorgen, die sie mit ihrer Tochter hatte. Dreimal schon sei sie in der Psychiatrie gewesen, habe sich von ihrem Mann getrennt und wohne nun in einem Haus, das zwischen zwei Kirchen liegt, in dem sich die Tochter total unbehaglich fühlt. Ihr Verhalten würde von einer Sekunde zur anderen plötzlich umschlagen, ihr Blick wechsle dann von gut zu böse. „Was du mir hier von deiner Tochter geschildert hast, klingt mir arg nach Besetzung“, sagte ich. Wir verabredeten uns für Sonnabend zum Mittagessen bei ihr, da würde ihre Tochter auch da sein. Vielleicht kann ich dann etwas für sie tun? Ich hoffe es sehr.

‚Lass uns sie doch heil machen, Liebster!’, bat ich.

Er antwortete: ‚Wir werden sehen, Bettina.’

Später, als ich mit G. auf dem Heimweg war, erfuhr ich auch, warum sie nicht zur Kommunion nach vorn gegangen war. Sie hält sich für unwürdig. Sie ist geschieden, hat gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte und war lang nicht zur Beichte. Ich erzählte ihr dann, dass ich noch nie zur Beichte war und wahrscheinlich auch niemals da hin gehen werde. „Ich trage meine Belange lieber Jesus direkt vor, und du kannst das auch, G.“, sagte ich zu ihr, „Jesus freut sich über jeden, der mit ihm Kommunion feiert, er weist niemanden ab. Also geh in Zukunft einfach da hin!“ Sie sagte dann: „Ich bin so dankbar, dass wir uns begegnet sind.“ Und ich glaubte ihr das.

Donnerstag, 07. Januar 2010
Maya: „Alle Kräfte die reinigen sind präsent; was fließt weitet den Horizont.“

Zitat: „Ein Mensch mit gütigem, hoffendem Herzen fliegt, läuft und freut sich; er ist frei. Weil er geben kann, empfängt er; weil er hofft, liebt er.“ Franz von Assisi

Hab geträumt: - Ich gleite an einem Seil auf einem Liftsitz bis zum Ufer eines Sees. Die Szene kommt mir bekannt vor, ich hab das schon oft genauso erlebt. Doch heute endet die Fahrt nicht am Ufer, denn das Seil reicht weiter. Ich gleite über den See hinweg und komme mir vor wie ein Vogel, der glücklich über das Wasser fliegt. Doch dann erreicht mein Gefährt einen Hafen und ich muss befürchten mich dort zwischen zwei Kränen zu verheddern. – Wie alles geendet hat weiß ich nicht. Was wird mir dieser Traum wohl wieder sagen wollen?
...
Als ich dann den Reißverschluss meines Schlafsackes endlich zugezogen hatte, las auch ich noch ein paar Seiten in „Schuld und Sühne“, wobei mir die noch nie gelesenen Textpassagen, wieder mal mächtig bekannt vorkamen. Nachdem so nach und nach die Lichter erloschen waren, kroch mich eine Energie an, die mit Sicherheit nichts mit B. zu tun haben konnte. Direkt schmerzhaft kroch sie mir durch den Unterleib ins Herz, bis in den Kopf hinauf und in mir tauchte der Name ‚G.’ auf. Sollte sie etwa doch keine Gute sein?! Zuerst weigerte ich mich, das glauben zu wollen, aber als mir dann Szenen unserer Begegnungen vorm inneren Auge abliefen, die, ganz objektiv betrachtet, auf böse Täuschung hinwiesen, kam ich irgendwann zu dem Punkt, an dem ich es einsah. Ja, ich hatte mich täuschen lassen. G. war eine böse Seele, wahrscheinlich sogar eine der schlimmsten Sorte.

‚Mein Gott! Wie konnte ich mir nur so die Sinne vernebeln lassen?!’

‚Sei doch froh, dass du es nun erkannt hast, Bettina’, hörte ich Jesus sagen, ‚komm, Liebste, lass dich trösten.’

Freitag, 08. Januar 2010
Maya: „Liebesimpulse bündeln die Herzenskraft; Loyalität tritt ins Leben.“

Zitat: „Stelle dein Herz vor das Bild der göttlichen Wesenheit, und forme dich selbst durch Betrachtung gänzlich um in das Abbild seiner Gottheit.“ Klara von Assisi

Ich schlief so gut wie gar nicht in dieser Nacht. Wieder und wieder versuchte ich dahinter zu kommen, wie ich mich nur so täuschen lassen konnte. Es gab doch so viele Momente, in denen ich über G. Verhalten stutzte, aber ich schob die aufkommenden Zweifel einfach weg.

Dann kam mir C. in den Sinn. ‚Ist die etwa auch keine Gute?!’, fragte ich und wusste im selben Moment die Antwort: ‚Ja, so ist es.’ Und plötzlich sah ich auch bezüglich C., jene Szenen vor mir, in denen sich Abwehr in mir geregt hatte. Schon mal, als sie mich einfach so angesprochen hatte, oder, als wir dann bei ihr waren und sie uns diesen Text zu lesen gab, den ein chinesischer Militärschriftsteller 500 v. Chr. verfasst haben soll. In diesem Text gibt er Anweisungen, wie man die Moral des Feindes untergraben kann, so dass sich das Böse mehr und mehr in der Welt ausbreiten kann, so wie es ja tatsächlich geschehen ist. Jedoch schien mir das Gelesene eine Schrift der Zeugen Jehovas zu sein und ich sprach C. auch darauf an. Sie aber hatte gemeint, sie wisse nicht, wo sie diesen Zettel her habe.
Ja, und das war doch nicht der einzige Moment, in dem ich stutzig wurde. Warum habe ich denn nicht besser auf meine innere Stimme gehört?! Ich werd das Treffen bei ihr absagen, will nicht mit ihr essen. Und auch das Essen, das G. Heute für uns kochen will, werd ich absagen.

‚Mein Gott, ich könnt mich ohrfeigen!’

‚Sei barmherzig mit dir, Bettina’, sagte Jesus, ‚wisse! Man lernt nie aus.’

Da fällt mir eben noch was ein! Als ich gestern Mittag eine rote Beete gegessen hatte, die mir G. auf einem Teller vorbereitet hatte, und ich mich danach zu Bett gelegt hatte, da kam G. und fragte, ob ich mich schlecht fühle, ob mir vielleicht die rote Beete nicht gut bekommen wäre? Als ich ihr sagte, dass es mir gut geht, da hat sie ganz ungläubig geguckt. Wer weiß, welch böse Wünsche sie da hinein projiziert hatte, oder gar handfestes Gift, was jedoch von meinen Engeln getilgt worden war?!
‚Ich danke euch, ihr Lieben. Danke, Jesus. Und Dank sei dir, Maria.’
...
Als ich mich dann endlich raus an die Luft begeben wollte, gab ich mir mit G. die Klinge in die Hand, wobei ich ihr sagte: „Du brauchst nicht zu kochen für mich, weil ich faste.“ „Warum willst du nischt essen?“, fragte sie. „Weil Jesus es so möchte“, antwortete ich.


Als ich soeben heim gekommen bin, fand ich eine Schüssel mit Weintrauben an meinem Bett. Ich werde sie nicht anrühren.

Sonnabend, 09. Januar 2010
Maya: „Die Bühne zum Spielen wird maximiert; Ideen werden stabilisiert.“

Zitat: „Bei all dem durchschaut er (der Mensch) sein Innerstes niemals ganz. Es ist ein Geheimnis Gottes, das Er allein entschleiern kann, so weit es Ihm gefällt. Dennoch ist ihm sein Innerstes in die Hand gegeben; er kann in vollkommener Freiheit darüber verfügen, aber er hat auch die Pflicht, es als ein kostbares anvertrautes Gut zu bewahren.“ Edith Stein
...

Sonntag, 10. Januar 2010
Maya: „Der freie Wille bietet dem Ich seine Werdung; Weisheit schiebt nach.“

Zitat: „Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.“ Albert Schweitzer

...
Soeben ist mir mein Anschlusszug vor der Nase weggefahren, hier in Leipzig. Nun hab ich auf dem kalten Bahnsteig eine Stunde zu warten, ehe der nächste kommt. Es schneit. Leipzig hat mehr Schnee als Köln. Sicher liegt zuhause noch mehr davon. Hoffentlich hören sie den AB ab, damit sie wissen, dass ich später komme.

Die sechs Stunden Fahrt bis hierher waren viel zu schnell um. Während der gesamten Zugfahrt hab ich in meiner kleinen Bibel gelesen, weil Jesus gesagt hatte, ich soll die Hochzeit zu Kana betrachten. Immer wieder blieb ich jedoch an verschiedenen anderen Stellen hängen, die mir Fragen aufwarfen. Weil ich meinte, das Gesuchte bei Matthäus zu finden, las ich dort die Überschriften und stutzte bei MT 5.32, wo es ums Ehebrechen geht und um Scheidung.
I. und K. fielen mir dazu ein, die mit mir zum Fokolar-Kongress in Rom gewesen waren. Sie hatten sich beide von ihren Partnern scheiden lassen und haben wieder geheiratet. Nun wagen sie es nicht zur Kommunion nach vorn zu gehen, weil die Kirchenregeln das verbieten. Also, ich halte das nicht für richtig! ‚Dazu musst du mir noch Klärung verschaffen, Schatz, aber bitte nicht jetzt.’

Die nächste Frage tat sich mir bereits bei MT 5.34-37 auf, wo geschrieben steht, du sollst niemals schwören. Ich frage mich, ist es denn dann richtig, dass Leute vor Gericht schwören müssen? Oder beispielsweise bei der Vereidigung von Präsidenten? Da wird zwar auf die Bibel geschworen, aber in der hab ich bisher nur gelesen, dass man niemals und auf nichts schwören soll. Damit muss ich mich auch noch mal näher auseinandersetzen!

Dann MT 6.21-23, „Das Auge ist des Lebens Licht“ steht da, und „ist aber dein Auge ein Schalk, so wird dein ganzer Leib finster sein.“

‚Ja, sag mal, Jesus, hätte ich das nicht schon viel eher mal lesen können?! Aber hätt ich’s verstanden?’

‚Es kommt alles, wie es kommt, Bettina, alles zu seiner Zeit. Oder auf Kölsch: Et kütt wie et kütt.’

‚Ha, Ha, Ha!’

Bei MT 7.6 las ich die Worte mit den „Perlen vor die Säue“, die mir im Leben schon öfter und aus verschiedenen Richtungen begegnet sind und die mich immer wieder hatten aufhorchen lassen. Zuletzt in der so benannten CD von Ludwig Hirsch. Heute versteh ich es so: Die Perlen sind die guten Seelen, die sich durch Täuschung an die Säue binden und sich von diesen Bösen zertrampeln lassen.

Oder für meine eigene Person gesprochen, ich habe meine guten Gaben und Tugenden, meine Perlen, bisher an die Säue verschwendet, die es tatsächlich auch fast geschafft hätten sie zu zertrampeln. ...
Dabei hätte ich doch schon damals mein Leben ganz Jesus weihen können! Laut genug gesprochen hat er doch! Nur ich wollte es nicht hören. Er wollte sich mir ja schon immer ganz schenken, aber ich konnte es nicht nehmen. ‚Mein Gott, so ein elendes Dilemma!’

Dann blieb ich bei MT im 7. Kapitel hängen, wo die Sache mit der engen Pforte geschrieben steht und vor den falschen Propheten gewarnt wird. Jesus sagt dort: „Ich habe euch noch nie erkannt, weichet alle von mir, ihr Übeltäter!“
Diese Worte bat mich Jesus nun ständig zu wiederholen, immer dann, wenn ich mich von den, ständig wechselnden, Energieräubern, hier im Abteil, angegriffen fühlte. ‚Sie verstehen das’, sagte er. Ich teilte ihnen nun im Geiste außerdem mit: ‚Das Fegefeuer ist schon geschürt, das Jüngste Gericht läuft bereits, die Listen von Spreu und Weizen sind geschrieben und liegen vor Gott. Aber du selbst entscheidest dein Schicksal, denn jeder der will, kann die Seite noch wechseln. Bleibst du jedoch bei deiner Überzeugung hängen, sei dennoch guten Mutes. Tausend Jahre in höllischen Flammen brutzeln zu müssen, ist sicher keine angenehme Geschichte, aber es reinigt. Irgendwann einmal wirst auch du soweit sein, Gottes Liebe annehmen zu können.’ Die Worte purzelten nur so aus mir heraus und die damit angesprochenen Seelen schienen sich wirklich nicht wohlzufühlen dabei. Die Angesprochenen rutschten unruhig auf ihren Plätzen, als säßen sie bereits auf glühenden Kohlen.

Auch MT 10.5-7 gab mir zu denken: „Gehet nicht zu den Samaritern, sondern zu den verlorenen Seelen des Hauses Israel.“ Warum zogen die Jünger dann aber dennoch in die Welt hinaus, um alle Heiden zu bekehren?

Fragen über Fragen. ‚Ich glaub, ich muss die Bibel in vollem Umfang lesen, um Antworten zu finden.’

‚Na dann, viel Spaß dabei, Bettina!’, hörte ich Jesu Stimme.

Fast am Ende der Reise stieß ich bei Matthäus noch auf meine Lieblingsworte. „Friede sei mit dir.“ Wie oft wohl werde ich genau diese Worte gesprochen haben, als ich damals als Jüngerin Jesu unterwegs war.

Kurz vor meinem Umstieg in Leipzig, ließ er mich dann endlich die Hochzeit zu Kana finden, wegen der ich fünf Stunden vorher die Bibel eigentlich zur Hand genommen hatte. Die Geschichte steht bei Johannes 2.1-13.
Schlagartig wurde mir bei der Lektüre bewusst, dass es hier nicht um irgendeine Hochzeit ging, sondern um Jesu ehelichen Bund mit Maria Magdalena. Eigenartiger Weise blieb ich bei der Erkenntnis vollkommen ruhig. Wahrscheinlich wusste es mein Herz schon immer, nur der Verstand hat über fünfzig Jahre gebraucht, um es erfassen zu können. Bei logischer Betrachtung erscheint es doch auch ganz klar, dass es seine eigene Hochzeit gewesen sein muss. Warum sollte sich sonst Maria um den Wein kümmern und Jesus auffordern welchen bereit zu stellen?

Es blieb bis zur Ankunft des Zuges genug Zeit diese Stellen des Johannesevangeliums noch einmal tiefer lesen zu können und mir wurde dabei klar, dass irgendwann, irgendjemand, aus irgendeinem Grunde, diese Botschaft verfälscht haben musste. Nur wenige Worte mussten dazu verändert werden. In meiner hundertjährigen Bibel steht wortwörtlich:
1. Und am dritten Tage war eine Hochzeit zu Kana in Galiläa; und die Mutter Jesu war da. (Hier stand statt „eine“, „die“)
2. Jesus aber und seine Jünger wurden auch auf die Hochzeit geladen. (ursprünglich stand da, statt „und“, „hatte“ und das Wort „wurden“ ist eingefügt worden)
3. Und da es an Wein gebrach, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben nicht Wein.
4. Jesu spricht zu ihr: Weib, was habe ich mir dir zu schaffen? (Dieser Satz erregt Widerstand in mir. Der wurde sicher eingeschmuggelt. Wer sagt denn zu seiner Mutter „Weib“?!) Meine Stunde ist noch nicht kommen.
5. Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch saget, das tut.
6. Es waren aber allda sechs steinerne Wasserkrüge, gesetzt nach der Weise der jüdischen Reinigung und ging in je einen zwei oder drei Maß.
7. Jesus spricht zu ihnen: Füllet die Wasserkrüge mit Wasser. Und sie füllten sie bis obenan.
8. Und er spricht zu ihnen: Schöpfet nun und bringet’s dem Speisemeister. Und sie brachten’s.
9. Als aber der Speisemeister kostete den Wein, der Wasser gewesen war, und wußte nicht von wannen er war (die Diener aber wußten’s, die das Wasser geschöpft hatten), rufet der Speisemeister dem Bräutigam,
10. und spricht zu ihm: Jedermann gibt zum ersten guten Wein und wenn sie trunken worden sind, alsdann den geringeren; du aber hast den guten bisher behalten.
11. Das ist das erste Zeichen, daß Jesus tat, geschehen zu Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn.
12. Danach zog er hinab nach Kapernaum. Er, seine Mutter, (x), seine Brüder und seine Jünger; und blieben nicht lange daselbst. (x: „sein Weib“)
13. Und der Juden Ostern war nahe, und Jesus zog hinauf gen Jerusalem.

Es brauchte also nur unter 1. und 2. ein Wort ausgetauscht werden und unter 12. eines weggelassen werden und schon konnte der Text anders gedeutet werden. Drei kleine Änderungen also genügen, um die korrekte Aussage zu verfälschen! An wie vielen Stellen der Bibel mag ähnlich verfahren worden sein? Dabei muss der Schreiber solch eine Fälschung ja vielleicht gar nicht vorsätzlich und bewusst getan haben. Was wäre, wenn ihm vom Bösen einfach die Sinne vernebelt wurden, so wie mir dieser Tage bezüglich G. und C.?

Man kann wirklich nicht wachsam genug sein und ich sollte von Zeit zu Zeit noch mal überprüfen, was ich niederschreibe. Wie sagt noch der Eli zum kleinen Samuel? „Wenn du wieder einmal wach wirst, weil du meinst dein Lehrer habe dich gerufen, dann sage: Rede Herr, dein Diener hört.“ Von dieser Weisung will ich mich nun zukünftig noch mehr, als bisher, leiten lassen.
...

Vorwort zum 2. Kapitel 3. Band

Dieses Kapitel möchte die Zeit vom 11.1.-13.3.2010 anhand meiner Tagebuchaufzeichnungen erzählen, die vom Maya-Kalender (Q3) begleitet werden sollen. Außerdem möchte ich hier mein derzeitiges Verstehen, in Betrachtungen einzelner Stellen des Evangeliums (Q2) darlegen, welche ich in dieser Zeit täglich „zufällig“ aufgeschlagen habe.
Die Betrachtungen enthalten Episoden, wie die Hochzeit zu Kana; die Geschichte vom barmherzigen Samariter; Verspottung Jesu am Kreuz; du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen; Pilatus ...nahm Wasser und wusch die Hände ...ich bin unschuldig; sorget nicht, was ihr antworten oder was ihr sagen sollt; Speisung der Viertausend; lasset die Kindlein zu mir kommen; freuet euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind; der blinde Bartimäus ruft: Jesu, du Sohn Davids, erbarme dich mein; Herodes sprach: Johannes habe ich enthauptet, wer ist aber dieser; warum redest du zu ihnen in Gleichnissen; ein Prophet gilt nirgends weniger denn im Vaterland; werfet eure Netzte aus, dass ihr einen Zug tut; alle Dinge sind möglich dem, der da glaubet; Judas’ Verrat; Zacharias im Tempel; ärgert dich deine recht Hand; Seligpreisungen; Vater, nimm diesen Kelch von mir; fürchte dich nicht, Maria; am Sabbat Gutes tun; Schlüssel der Erkenntnis; Zachäus in Jericho; Samariterin am Brunnen; Pharisäer und Zöllner im Tempel; Vater, vergib ihnen; Verleumdung des Petrus; der Sohn kann nur tun, was er sieht den Vater tun; ich gehe zum Vater; die Starken bedürfen keines Arztes; was ihr nicht getan habt eurem Nächsten; die Auferweckung des Lazarus; die Weissagung Jesajas; klopfet an, so wird euch aufgetan; Jesus wusste wer ihn verraten würde; als der Geist herab fuhr wie eine Taube; meinen Frieden gebe ich euch; Gleichnis vom Sämann; ich bin der Weinstock; nehmet hin und esset; von dem Tage und der Stunde weiß niemand; und er wird seinen Engeln befehlen; ihr könnt nicht Gott und dem Mammon dienen; Martha und Maria; hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer; vom verlorenen Schaf; gehe hin, dein Sohn lebt; wer mich hasset, der hasset auch meinen Vater; deine Mutter und deine Brüder draußen fragen nach dir; wie oft muss ich vergeben; Ströme lebendigen Wassers; meine Lehre ist nicht mein; mein Joch ist sanft; Lästerung gegen den Heiligen Geist; Frau mit Blutfluss; Arbeiter in die Ernte senden; es kam zu ihm ein Aussätziger; du seist Elia, Jeremia oder der Propheten einer.

Ich setzte für die Betrachtungen lediglich den Stift aufs Papier und schon flossen die Worte heraus, ohne dass ich darüber nachdenken musste. Was letztendlich da zu lesen stand, gefiel mir allerdings recht gut. Danke, Jesus!
...

Mittwoch, 13. Januar 2010
Maya: „Visionen werden zielorientiert; schöpferische Kräfte bekommen Balance.“

Evangelium: MK 15.29-34 „Und die vorübergingen, lästerten ihn, und schüttelten ihre Häupter, und sprachen: Pfui dich, wie fein zerbrichest du den Tempel und bauest ihn in dreien Tagen! Hilf dir nun selber, und steige herab vom Kreuze! Desselbigengleichen die Hohenpriester verspotteten ihn untereinander samt den Schriftgelehrten und sprachen: Er hat anderen geholfen, und kann ihm selber nicht helfen. Ist er Christus und König in Israel, so steige er nun vom Kreuze, daß wir sehen und glauben. Und die mit ihm gekreuzigt waren, schmäheten ihn auch. Und nach der sechsten Stunde ward eine Finsternis über das ganze Land bis um die neunte Stunde. Und um die neunte Stunde rief Jesus laut und sprach: "Eli, Eli lama asabthani?" das ist verdolmetscht: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Kommentiert am 06.12.2011
*“Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?!“
Jesus, ganz Mensch. Obwohl er es eigentlich besser wissen müsste, klagt er Gott an, ihn verlassen zu haben. Bis zuletzt also hat Jesus gehofft, der Vater würde doch noch rettend eingreifen, so wie er es beispielsweise auch bei Isaak in letzter Sekunde getan hatte. Ja, Gott hätte Jesus retten können, sodass er als Mensch noch eine Weile hätte auf der Erde wirken können. Doch, was wäre damit gewonnen? Von der geistigen Ebene aus kann ein Wesen viel machtvoller wirken. Es kann beispielsweise mit seiner Energie in die Herzen derer eingehen, die sich ihr öffnen wollen und kann dem Menschen so zum Lebensberater werden. Die Energien, welche die eitlen Pharisäer und arroganten Schriftgelehrten beseelte, und die gutmütigen, Erlösung verheißenden Energien, stehen sich heute noch immer in den Herzen der Menschen gegenüber. Jedoch hat, wenn es auch noch anders erscheinen mag, die Energie der allumfassenden barmherzigen Liebe auf Erden längst eine Größenordnung erreicht, der die, ihr entgegenwirkenden Kräfte nicht mehr lange werden standhalten können.
Hier kommt mir das Bild eines defekten U-bootes, in dem die Luft arg knapp geworden ist. Nun endlich kann es auftauchen, weil alle Schäden repariert sind und die einströmende frische Luft kann allen Insassen die lang ersehnte Erlösung bringen.*

Früh wachte ich auf, setzte mich nicht zur Medi, sondern lag einfach nur still da, ließ Bilder an mir vorüberziehen, fühlte mich, wie in einem Traum, war jedoch hellwach. Wieder tauchten die Gesichter bekannter Personen vor meinem inneren Auge auf, die ich allesamt bereits in meine beiden Schubladen einsortiert hatte, nun jedoch schien es mir unmöglich, ein Urteil über sie fällen zu können. Es ging einfach nicht! Ich wusste gar nichts mehr. Stechende Meridianschmerzen durchwanderten meine rechte Körperseite, doch ich unternahm nichts dagegen, spürte einfach nur hinein. Ich merkte, wie neue Erkenntnisse aufsteigen wollten, aber ich bat Gott, mich damit zu verschonen, bis ich mir meines Urteilsvermögens wieder sicher sein kann: ‚Bitte, lieber Gott, kläre vorher meine getrübte Wahrnehmung, bewahre mir ein offenes Herz und wachen Verstand. Amen.’
...

Donnerstag, 14. Januar 2010
Maya: „Ein Kanal, wo Fragen ihre Antworten finden, Intelligenz ihre Nahrung.“

Evangelium: LK 1.66-80 „Und alle, die es hörten, nahmen's zu Herzen und sprachen: Was, meinst du, will aus dem Kindlein werden? Denn die Hand des HERRN war mit ihm. Und sein Vater Zacharias ward des heiligen Geistes voll, weissagte und sprach: Gelobet sei der HERR, der Gott Israels; denn er hat besucht und erlöset sein Volk; und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils in dem Hause seines Dieners David, wie er vorzeiten geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten; daß er uns errettete von unsern Feinden und von der Hand aller, die uns hassen, und Barmherzigkeit erzeigete unsern Vätern und gedächte an seinen heiligen Bund und an den Eid, den er geschworen hat unserm Vater Abraham; uns zu geben, daß wir, erlöset aus der Hand unsrer Feinde, ihm dieneten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit, die ihm gefällig ist. Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen; du wirst vor dem HERRN hergehen, daß du seinen Weg bereitest, und Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk, die da ist in Vergebung ihrer Sünden, durch die herzliche Barmherzigkeit unsers Gottes, durch welche uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe, auf daß er erscheine denen, die da sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens. Und das Kindlein wuchs, und ward stark im Geist; und war in der Wüste, bis daß er sollte hervortreten vor das Volk Israel.“

Kommentiert am 06.12.2011

*Das, durch die Propheten angekündigte, Horn des Heils im Lande Davids, wurde, nur ein paar Monate vor Jesus, in Johannes dem Täufer geboren, der Jesu Vetter war und vor ihm herging, um, das Evangelium verbreitend, Jesus den Weg für sein In-Erscheinung-Treten zu bereiteten. Bereits im Mutterleib ist Johannes erleuchtet worden und für mich selbst fühlt sich die Seele Johannes des Täufers ganz identisch der König Davids an.* 

Mitternacht erwachte ich und hörte B. ganz deutlich sagen: ‚Mein Haus ist so leer ohne dich. Komm wieder, Bettina!’

‚Ja’, sagte ich, meine Anmeldung hast du.’

Darauf er: ‚Komm einfach!’

Und ich: ‚Nein!’

Darauf sagten wir beide zeitgleich: ‚Du riskierst, dass wir uns nie wieder sehen!’

‚Dann soll es eben so sein’, sagte ich darauf trotzig. Dann schwiegen wir.

Ich malte mir nun aus, wie es wohl wäre, wenn ich einfach mit meinem Rucksack vor seiner Tür stünde und er schickte mich fort und damit vielleicht auch alle meine Hoffnungen. Wäre das vielleicht mein Ende? Was könnte ich dann tun? Ich könnte gehen und mich im Bach ersäufen, falls der grad genug Wasser hätte. Ich könnte gehen, um in der Mühle im Nachbartal Urlaub zu machen. Oder ich könnte gehen und nach Hause marschieren, wie ich es mir ja schon einmal vorgenommen hatte. Alle zwei Stunden wachte ich dann auf, zweifelte und zweifelte und wälzte mich hin und her.
...

Freitag, 15. Januar 2010
Maya: „Vergangenheit und Zukunft sorgen für die Richtung; Entfaltungsschub!“

Evangelium: MT 27.17-23 „Und da sie versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: Welchen wollt ihr, daß ich euch losgebe? Barabbas oder Jesus, von dem gesagt wird, er sei Christus? Denn er wußte wohl, daß sie ihn aus Neid überantwortet hatten. Und da er auf dem Richtstuhl saß, schickte sein Weib zu ihm und ließ ihm sagen: Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten; ich habe heute viel erlitten im Traum von seinetwegen. Aber die Hohenpriester und die Ältesten überredeten das Volk, daß sie um Barabbas bitten sollten und Jesus umbrächten. Da antwortete nun der Landpfleger und sprach zu ihnen: Welchen wollt ihr unter diesen zweien, den ich euch soll losgeben? Sie sprachen: Barabbas. Pilatus sprach zu ihnen: Was soll ich denn machen mit Jesu, von dem gesagt wird er sei Christus? Sie sprachen alle: Laß ihn kreuzigen! Der Landpfleger sagte: Was hat er denn Übles getan? Sie schrieen aber noch mehr und sprachen: Laß ihn kreuzigen! Da aber Pilatus sah, daß er nichts schaffte, sondern daß ein viel größer Getümmel ward, nahm er Wasser und wusch die Hände vor dem Volk und sprach: Ich bin unschuldig an dem Blut dieses Gerechten, sehet ihr zu!“

Kommentiert am 06.12.2011

*Barabbas und Jesus. Beide sehen sich als Verfechter der Freiheit der ureigensten Menschenrechte. Der eine glaubt, diese sei nur mit Gewalt zu erlangen, der andere hingegen setzt allein auf die Liebe zum Nächsten. Letzteres wird den Menschen wohl zu utopisch vorgekommen sein, zu neu und unfassbar für den menschlichen Verstand. Und somit also höchst beängstigend. Dann schon lieber auf das Altbewährte setzen. Zwar weiß man, dass die Gewalt letztendlich noch niemals wirklich etwas Gutes hervorgebracht hat, aber man hat sich daran gewöhnt und damit abgefunden.
Ist das heute etwa anders? 
Doch diesem unseligen Volksentscheid hätte Pilatus entgegenwirken können. Er hatte die Macht dazu. Doch er war feige. Also schob er dem Mobb die Schuld zu und wusch sich selbst fein säuberlich, seine Unschuld beteuernd, die Hände.
Tibet kommt mir hier in den Sinn. Ein, rein auf Liebe setzendes Volk, das mit brutalster Gewalt niedergemacht wird. Und die ganze Welt schaut dem Spektakel voller Unschuld zu. Doch die Macht der Liebe wird sich letztendlich als Sieger erweisen! Dessen bin ich mir absolut sicher.
Möge es dem XIV. Dalai Lama vergönnt sein, Tibets neues Erblühen mitgestalten zu dürfen.*

...
Um Fünf meditierte ich und blieb dann bis zur Siesta, zu der mich B. liebevoll einlud, schreibend im Bett sitzen. Ich hatte gerade über meine vertrackte Familiensituation sinniert, über meine Einsamkeit und darüber, dass Jesus mich seit Tagen links liegen zu lassen scheint, so dass mir jetzt vor Freude die Tränen kullerten, als ich seiner Aufforderung folgte, mich entspannt zurückzulehnen.

‚Ach, B., es ist so schön, wenn wiedermal jemand etwas von einem will’, seufzte ich erleichtert auf.

‚Ja, Bettina, und es ist so schön, wenn der eine genau das hat, was der andere braucht.’

‚Ja, und es ist so schön, wenn man geben kann’, sagte ich.

‚Ja, und es ist so schön, wenn man nehmen kann’, sagte er.

Und beide zugleich sagten wir: ‚Ja, und es ist so schön, dass du dich mir gibst, mein Schatz.’

Dann atmeten wir noch lange schweigend zusammen.
...

Sonnabend, 16. Januar 2010
Maya: „Reflexionen führen zu Erkenntnissen; Ordnung bringt Entscheidungen.

Evangelium: LK 12.2.-12 „Es ist aber nichts verborgen, das nicht offenbar werde, noch heimlich, das man nicht wissen werde. Darum, was ihr in der Finsternis saget, das wird man im Licht hören; was ihr redet ins Ohr in den Kammern, das wird man auf den Dächern predigen. Ich sage euch aber, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen die den Leib töten, und darnach nichts mehr tun können. Ich will euch aber zeigen, vor welchem ihr euch fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, der, nachdem er getötet hat, auch Macht hat, zu werfen in die Hölle. Ja, ich sage euch, vor dem fürchtet euch. Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zween Pfennige? Dennoch ist vor Gott derselbigen nicht eines vergessen. Aber auch die Haare auf eurem Haupt sind alle gezählet. Darum fürchtet euch nicht; ihr seid besser denn viel Sperlinge. Ich aber sage euch: Wer mich bekennet vor den Menschen, den wird auch des Menschen Sohn bekennen vor den Engeln Gottes. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes. Und wer da redet ein Wort wider des Menschen Sohn, dem soll es vergeben werden; wer aber lästert den heiligen Geist, dem soll es nicht vergeben werden. Wenn sie euch aber führen werden in ihre Schulen und vor die Obrigkeit und vor die Gewaltigen, so sorget nicht, wie oder was ihr antworten oder was ihr sagen sollt; denn der heilige Geist wird euch zu derselbigen Stunde lehren, was ihr sagen sollt.“

Kommentiert am 08.12.2011
*Das Wort „fürchtet“, dem man in der Bibel auf Schritt und Tritt begegnet, widerstrebt mir. Heute würde ich dieses so negativ wirkende Wort nicht mehr so oft verwenden. Warum soll ich mich denn fürchten, vor dem, der mich liebt? „Ehret“ den, der die Macht hat, fühlt sich für mich, bezogen auf Gott, viel stimmiger an.
„Es ist aber nichts verborgen, das nicht offenbar werde.“ Dass nichts verborgen bleibt, auch wenn es hinter dem Rücken gesagt wird, find ich gut. Ich bedaure momentan nur, dass bisher noch so wenige das zu verstehen scheinen, was die Tauben sozusagen, in einem fort gurrend von den Dächern verkünden. Noch mehr allerdings bedaure ich, dass überhaupt noch so vieles hinter verschlossenen Türen gesagt wird. Ach, möge doch der Mensch nur das sagen oder denken, was jeder hören darf! Dann gäbe es keine Verleumdungen mehr, keine Intrigen, kein Mobbing. Diese Vorstellung! Einfach herrlich!
„Sorget euch nicht, was ihr sagen sollt“, damit kann ich mich voll identifizieren. Ich lebe es ja so. Die Worte fließen ungefiltert aus mir. Nicht eben selten trete ich damit zwar in Fettnäpfchen, aber wenigstens bin ich ehrlich und ich weiß, Gott will mich so haben. Durch meine Worte werden genau jene Impulse gesetzt, die momentan nötig sind.*


Um Zwei wachte ich mit Kribbeln im Bauch auf.

‚Was, schon wieder?!’, fragte ich müde.

‚Ja, schon wieder’, sagte er zärtlich, wobei sich jedoch mein Herz schmerzhaft zusammenzog, wie durch einen Eisenring beengt. Sogleich hielt ich in meinen wiegenden Bewegungen inne.

‚Stopp!’ rief ich, ‚was ist das?!’

‚Komm zu mir!’, klang seine Stimme in mir und ich gewahrte, dass es sein Herzschmerz war, den ich hier fühlte.

„Ja, an Ostern“, flüsterte ich.

‚Komm doch einfach, sofort!’

‚Nein, lieber Gott, verlange nicht das von mir’, sagte ich flehend. ‚Schreib mir! Ruf mich an! Bitte!’

Still lag ich dann da, der Schmerz im Herzen löste sich allmählich, stieg aufwärts und setzte sich für eine Weile ins Hirn. Ich hörte die Worte: ‚Die zehn Gebote!’, worauf sich der Schmerz auflöste. Eine zeitlang sann ich über diese Worte nach, wobei sich der schmerzhafte Druck im Hirn wieder verstärkte, jedoch bald, zugunsten unseres gemeinsamen ungetrübten Verlangens das Feld räumte.

‚Warum sehnt sich Körper so sehr nach Körper, B.?’

‚Das ist wenn Mensch so sehr liebt Mensch, Bettina’, sagte er schmunzelnd.
...
Um Sechs legte ich mich noch mal nieder und als ich um Acht erwachte, fühlte sich mein Kopf wieder an, wie in eine Klemme gezwängt, doch ich spürte, dass dies von Gott kam, denn B. Herzwellen klopften dabei heftig bei mir an. Ich hielt also ganz still und es begannen Gedanken um Gut und Böse vorüber zu ziehen. Fragen tauchten auf: ‚Ob denn die Inkarnationen, die ich herausgefunden hab, nun alle falsch sind?’

‚Nein, die sind fast alle okay’, antwortete Jesus.

‚Und die Seelenpartner, die ich glaube erkannt zu haben, was ist mit denen?’

‚Die sind fast alle okay.’

Erleichtert nahm ich diese Antworten entgegen, hatte ich mir doch schon mit Schrecken vorgestellt, wie ich dasitze, um all die vielen Namen auf meinen Listen mühsam zu prüfen und sie vielleicht allesamt umsortieren zu müssen. ‚Vielleicht wird es ja gar net so schlimm werden damit’, dachte ich nun.
...

Sonntag, 17. Januar 2010
Maya: „Selbst-Erneuerung kann manifestiert werden; hohes Energiepotential."

Evangelium: MK 8.1-9 „Zu der Zeit, da viel Volks da war, und hatten nichts zu essen, rief Jesus seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Mich jammert des Volks; denn sie haben nun drei Tage bei mir beharrt und haben nichts zu essen; und wenn ich sie ungegessen von mir heim ließe gehen, würden sie auf dem Wege verschmachten; denn etliche sind von ferne kommen. Seine Jünger antworteten ihm: Woher nehmen wir Brot hier in der Wüste, daß wir sie sättigen? Und er fragte sie: Wieviel habt ihr Brote? Sie sprachen: Sieben. Und er gebot dem Volk, daß sie sich auf der Erde lagerten. Und er nahm die sieben Brote, und dankte und brach sie, und gab sie seinen Jüngern, daß sie dieselbigen vorlegten; und sie legten dem Volk vor. Und hatten ein wenig Fischlein; und er dankte und hieß dieselbigen auch vortragen. Sie aßen aber, und wurden satt; und huben die übrigen Brocken auf, sieben Körbe. Und ihrer waren bei viertausend, die da gegessen hatten; und er ließ sie von sich."

Kommentiert am 08.12.2011
*“Wieviele Brote habt ihr?“ „Sieben.“ Und davon wurden zehntausend Menschen satt, wenn wir zu den Viertausend, die Markus hier erwähnt, die Frauen und Kinder hinzuzählen. Brot zu vermehren, so dass alle satt werden können! Welch ein Wunder!
Heutzutage lässt man Menschen absichtlich verhungern, vernichtet Nahrung, um die Preise zu stabilisieren! Satanisch! Doch wie bereits gesagt, nichts wird verborgen bleiben. Und diejenigen, die für Millionen verhungerter Kindern verantwortlich sind, die werden schon bald keine Gelegenheit mehr bekommen, aus ihrer Gier heraus, Nahrung vernichten zu lassen. Ich spüre die Zeit, in der alle gleichermaßen satt werden können, schon ganz nahe herangerückt.*


...
Wie viele gute Seelen werden mir wohl im Verborgenen ihre Liebe gesandt haben, bis sie mich schließlich und endlich aus meinem Dämmerzustand rütteln konnten? Und wie viele Stunden hab ich in den letzten Jahren geopfert, um die gute Energie der Fernheilung an bedürftige Seelen zu schicken?!

‚Du machst es dir aber auch schwerer als nötig, Bettina’, hörte ich Jesus nun sagen, ‚es genügt wirklich, dass du, wenn du eine konkrete Sache siehst oder spürst, drei Herzwellen losschickst und dann die Regelung des Problems den himmlischen Mächten anheim stellst. Setz dich nicht mehr stundenlang dafür hin, Bettina, lass es sein! Übergib die Sache zur Klärung an Gott und sein Gefolge.’

‚Aber, ich zähle mich ja zu seinem Gefolge!’

‚Ja, aber glaub mir’, sagte er in väterlichem Ton, du musst es dir nicht schwerer als nötig machen.’

Eine Weile lag ich nun still da, bis ich fragte: ‚Und was ist mit Reiki? Ich liebe es doch so sehr, wenn ich jemandem die Hände auflegen darf und spüre, wie dadurch seine Lebensenergie wieder mehr in Fluss kommt.’

‚So soll es ja auch sein, Bettina. Ich schicke dir Kundschaft, so viel du brauchst, Schatz. Vertrau darauf.’

‚Ja, und was ist mit meinen Reiki-Ferneinweihungen? Soll ich die etwa auch sein lassen?!’

‚Nein, gib sie weiterhin. Und mach dir keine Gedanken um Gut oder Böse dabei. Gott selbst kümmert sich darum. Jeder, der es damit ehrlich meint, wird dabei in den Genuss eines göttlichen Reinigungsprozesses ohnegleichen kommen. Denk doch nur an deinen eigenen Prozess zurück, Bettina.’

‚Ja, aber der mutete mir doch ziemlich oft recht teuflisch an’, sagte ich verlegen lächelnd.

Er lachte und sagte: ‚Ja, als was stellte es sich dann aber letztlich heraus? Doch eher als göttlich, oder?’

‚Hast ja Recht, B. Hab Dank.’
...

Dienstag, 19. Januar 2010
Maya: „Alle Aspekte der Gegenwart erfahren Nährung; Neustart wird möglich.“

Evangelium: Lukas 10.8-20 „Und wo ihr in eine Stadt kommt, und sie euch aufnehmen, da esset, was euch wird vorgetragen; und heilet die Kranken, die daselbst sind, und saget ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen. Wo ihr aber in eine Stadt kommt, da sie euch nicht aufnehmen, da geht heraus auf ihre Gassen und sprecht: Auch den Staub, der sich an uns gehänget hat von eurer Stadt, schlagen wir ab auf euch; doch sollt ihr wissen, daß euch das Reich Gottes nahe gewesen ist. Ich sage euch: Es wird Sodom erträglicher gehen an jenem Tage denn solcher Stadt. Weh dir Chorazin! Weh dir Bethsaida! Denn wären solche Taten zu Tyrus oder Sidon geschehen die bei euch geschehen sind, sie hätten vorzeiten im Sack und in der Asche gesessen und Buße getan. Doch es wird Tyrus und Sidon erträglicher gehen am Gericht denn euch. Und du, Kapernaum, die du bis an den Himmel erhoben bist, du wirst in die Hölle hinuntergestoßen werden. Wer euch höret, der höret mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat. Die Siebenzig aber kamen wieder mit Freuden und sprachen: HERR, es sind uns auch die Teufel untertan in deinem Namen. Er sprach aber zu ihnen: Ich sah wohl den Satanas vom Himmel fallen als einen Blitz. Sehet, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch beschädigen. Doch darin freuet euch nicht, daß euch die Geister untertan sind. Freuet euch aber, daß eure Namen im Himmel geschrieben sind.


Kommentiert am 08.12.2011
*Freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind, aber überhebt euch deshalb nicht aus Schadenfreude, gegenüber denen, die nicht in die Lage versetzt worden sind, den schmalen Pfad zu der engen Pforte zu finden. Das Reich Gottes ist denen, die sich wie Schlangen und Skorpione verhalten, ebenso nah, wie denen, die sich bemühen, wie weiße Tauben zu sein, die also Liebe aus ihrem Herzen strömen lassen. Nur kann diese Energie der Liebe, die uns umgibt und die sich wünscht, alles zu durchdringen und zu verwandeln, in verhärtete Herzen keinen Einlass finden. Reiki könnte hier helfen, weicher zu werden. Aber der größte Teil derer, die sich das satanische Zeichen auf die Stirn haben prägen lassen, werden wahrscheinlich nächstens die, weit weniger sanfte, Reinigung durch das Feuer zu durchleiden haben.*

...

Dann las ich den zweiten Ashram-Tag, den ich ein Jahr zuvor durchlebt hatte. Der Tag an dem mir die Worte aus meinem Innersten aufgestiegen waren, zu denen ich so große Ablehnung beklagte, worauf B. einwandte: „Bettina, es gibt gar keine Worte, die man nicht in den Mund nehmen darf.“
Auch die Worte der Bhagavadgita gingen mir heute viel tiefer ein, als vor einem Jahr, obwohl ich doch damals bereits gemeint hatte, alles vollauf erfasst zu haben. Und, wer weiß wie viele Einsichten ich erfahre, wenn ich die Worte im nächsten Jahr wieder lesen werde?
Vom Zusammenwirken von Güte, Leidenschaft und Finsternis ist darin die Rede und dass im Grunde genommen jede dieser Lebensqualitäten den Menschen fesselt. Güte durch Anhaften am Wissen und am Glück. Leidenschaft durch Anhaften am Begehren und an der Tat. Finsternis durch Nichtwissen und Trägheit. Mit meinen einfachen Worten würde ich diese drei Wesensarten als Gute, Manipulierte und Böse bezeichnen; wobei jeder von ihnen Anhaftungen ausgesetzt ist, oder biblisch gesprochen, kein Mensch ist frei von Sünde.

Mit jenen Worten, die im Gottesdienst manchmal gesprochen werden, und mit denen ich schon seit meiner Kindheit Probleme hatte: „...Ich armer, elender, sündhafter Mensch...“, die ich auch niemals mitgesprochen habe, weil ich mich als solchen nicht empfand; mit diesen Worten also, kann ich mich heute schon um einiges mehr identifizieren. Zwar würde ich das Wort „elender“ weglassen wollen, aber was mit Sünde gemeint ist und dass eben auch ich nicht frei davon bin, das habe ich inzwischen verstehen gelernt. Sei es nun der hin und wieder auftretende Zweifel an Gottes Treue oder seien es durchaus handfeste Taten, die ich lieber hätte unterlassen sollen oder die ich anderen wissentlich angetan habe. Das Resultat jedenfalls ist: Ich bin von Sünde nicht frei.

‚Die unfassbaren 97% kommen mir grad wieder in den Sinn, B.’, sagte ich, ‚ich glaub auch in diesem Punkt hab ich wohl so einiges missverstanden.’

‚Ja, wie denn?’

‚Ich hatte doch gemeint, 97% Böse gäbe es jetzt auf der Welt und 3% Gute.’

‚Ja, und?’

‚Jetzt sehe ich es plötzlich so, dass in den 97% alle die enthalten sind, die unter Anhaftung leiden und die drei Prozent sind diejenigen, die vollkommene Erleuchtung bereits erfahren haben.’

‚Ja, gut, Bettina!’, rief er lobend aus. Dabei war er es doch, der mir diese Gedanken eingegeben hatte. Er lobte damit also durchaus sich selber und ich rief lachend: ‚Ja, gut, B.!’ Nun mussten wir beide lachen.

Ich genoss für eine Weile seine munter anklopfenden Herzenswellen, dann sagte ich: ‚Du, ich könnte mir vorstellen, dass die wirklich Bösen nur durch ihren niedrigen Energielevel sicher auszumachen sind, denn an ihrem Verhalten kann man doch eigentlich solche, von Grund auf Bösen von den schwer manipulierten Guten kaum unterscheiden, oder?’

‚Ja, Bettina, so ist es’, sagte er, ‚oft erscheint einem das Böse gar als gut, denn, wie schon gesagt, die Täuschung auf der Welt ist enorm.’

‚Und, B., wie viele Böse gibt es denn nun wirklich?’

‚Das Verhältnis steht fifty-fifty und zwar seit Urzeiten, als der Krieg zwischen Gut und Böse seinen Anfang nahm.’

‚Und wir schicken beiden Parteien unsere uneingeschränkte Liebe?’, fragte ich nach.

‚Ja. Wenn auch das Böse auf die sanfte Tour vielleicht nicht geheilt werden will, so wird es doch durch die Liebe zumindest außer Gefecht gesetzt, Bettina.’

‚Ja, ich weiß! Die bösen Energien werden durch die Liebe gebannt, die Guten aber geschützt und geheilt, wenn sie es zulassen. Eigentlich genial, oder?’

‚Ja, Bettina, das ist es’, sagte er, wobei mich die sanften Wellen seiner göttlichen Liebe durchströmten.

Nun schwiegen wir und kommunizierten, bis ich dann zu meiner Mutti hinunter ging, noch ein Weilchen auf purer Gefühlsebene.

Dienstag, 26. Januar 2010
Maya: „Harmonie wird zielgerichtet; das Prinzip des Schönen wirkt ausgleichend.“

Evangelium: MT 26.14-16 „Da ging hin der Zwölfe einer, mit Namen Judas Ischariot, zu den Hohenpriestern und sprach: Was wollt ihr mir geben? Ich will ihn euch verraten. Und sie boten ihm dreißig Silberlinge. Und von dem an suchte er Gelegenheit, daß er ihn verriete.“

Kommentiert am 22.12.2011
*Judas! Vielleicht war Jesus ihm nicht radikal genug vorgegangen, um die Welt zu verbessern? Vielleicht versuchte Judas durch seinen Verrat, Jesu Kampfgeist anzustacheln? Doch seine Rechnung ging so nicht auf, scheiterte am friedliebenden, seiner Bestimmung gehorchenden Jesus?
Oder sollte Judas am Ende wirklich einfach nur geldgierig gewesen sein? Ein Leben, vernichtet für dreißig Silberlinge?!
Mir selbst erscheint am ehesten glaubhaft, dass die allgegenwärtigen satanischen Energien dem Judas die Sinne vernebelten, was Gott allerdings zuließ, damit sich in seinem großen Plan das Mysterium Ostern erfüllen konnte: „...gestorben ...hinab gestiegen in das Reich des Todes ...auferstanden ...aufgefahren in den Himmel...“
Sobald sich Judas’ Sinne wieder geklärt hatten, bereute er seinen Verrat dermaßen, dass es ihm unmöglich erschien, mit dieser bitteren Schuld weiterleben zu können. Also knüpfte er sich am nächstbesten Baum auf.
„Zwar des Menschen Sohn geht hin, wie von ihm geschrieben steht; weh aber dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn verraten wird. Es wäre demselben Menschen besser, daß er nie geboren wäre.“ (Markus 14.21) Mit Sicht auf die Offenbarungen des Johannes könnten wir heute rufen: „Wehe denen, die sich nicht von ihrer Gier lösen wollen oder können! Weh denen, die nicht im Buche Gottes aufgeführt sind!“
*

...
Mir kullerten die Tränen, die er mir fortküsste, wobei ich wieder seinen Ruf in meinem Herzen hörte: ‚Komm, Bettina, komm zu mir. Komm einfach!’

‚Lieber Gott, bitte, mein lieber B., tu mir das nicht an!’ weinte ich flehend. ‚Ich bitte dich, gib mir die Ehre und lade mich ganz offiziell ein zu Ostern, bitte, bitte, bitte, B.’, bettelte ich, ‚lass mich nur ein Wort lesen oder hören, bitte.’

Er blieb eine Weile lang still, dann sagte er: ‚Lass doch deinen Stolz, Bettina!’

‚Bin ich dir denn nicht so viel wert, dass du mir diese Ehre erweisen möchtest, B.? Du sprichst von meinem Stolz, aber vielleicht ist es ja auch nur dein falscher Stolz, der diese Demütigung von mir fordert?!’, erwiderte ich. ‚Sag am besten nichts jetzt’, setzte ich noch hinzu, ‚denk einfach mal darüber nach, B.!


Ich stand dann auf, um im Büro am Manuskript zu tippen und endlich mal eine Infomail loszuschicken, um zu verkünden, dass ich wieder im Lande bin und wie gewohnt zur Verfügung stehe, mit meinen heilenden und medialen Fähigkeiten. Um Neun war ich im Bett und las noch ein wenig in den Makkabäern, bis er mich mitten im Kapitel aufforderte, das Buch wegzulegen. Ich gehorchte sofort, jedoch zeigte er dann gar kein reges Interesse an mir. Also las ich noch ein Stück in der Bibel, bis er sein Verlangen erneut ankündigte. Er deutete zwar ein paar Sekunden Liebesspiel an, dann war wieder Funkstille. Wieder las ich ein Stück und wieder legte ich auf sein Verlangen das Buch beiseite. Umsonst!

‚B., bist du mir böse?’, fragte ich und ein kurzer Dialog entspann sich. Über seine Zuständigkeit und über die meine. Über die Dinge, die in seiner Macht stünden und solche, die in meiner Macht lägen. Fazit war: Er habe den Ton anzugeben, ich habe zu hören.

‚Ich möchte aber meinen, der, der die Macht hat, muss sie nicht bis aufs Letzte ausreizen, B.! Es steht ebenso in seiner Befugnis, Gnade walten zu lassen, um dem anderen einmal mehr Ehre zukommen zu lassen, als ihm vielleicht zustehen mag.’ Und als er mir mit weiteren widerredenden Erklärungen kommen wollte, da sagte ich rasch: ‚Sei still! Sag einfach nichts mehr! Ich will nichts mehr hören, lass mich in Ruhe!’

Was ich mir damit, in der Hitze des Gefechts, eingebrockt hatte, das wurde mir erst später schmerzlich bewusst. Kein Laut drang mehr von ihm zu mir durch. Es wurde so still und dunkel in mir, dass mir Angst und Bange wurde und mein Flehen, er möge sein Schweigen doch brechen, denn ich hätte es ja so ernst gar nicht gemeint, verhallte im Nichts. Anstatt seiner Stimme zogen Schmerzen in mir ein, die sich vom Kreuzbein und Hüftgelenk ausgehend, zur Schulter hinauf zogen und bald meine gesamte rechte Körperhälfte hart umklammerten. Je mehr ich um Erlösung bettelte, umso stechender, ja, fast unerträglich,  wurden die Schmerzen. Ich versuchte nicht in Panik zu verfallen, dachte weinend daran, welche Qualen ich in früheren Leben schon ertragen hatte und vor allem dachte ich an die mannigfaltigen Schmerzen und Qualen, die B. schon hatte erdulden müssen und letztendlich fand ich mich wieder unterm Kreuz, in ohnmächtigem Schmerz zusammengesunken, als Jesus für uns alle den Kreuzestod zu sterben hatte. Meine rechte Seite tat mir sicher noch genau so sehr weh, wie zuvor, aber es war mir egal geworden.

Ich sagte: ‚Wenn du meinst, lieber Gott, diese Qual steht mir zu, dann tu an mir, wie dir gefällt’, worauf die Schmerzen langsam von mir wichen und ich irgendwann darüber einschlief.

Freitag, 29. Januar 2010
Maya: „Das Spielerische entscheidet; Ideen bekommen Verwirklichungskraft."

Evangelium: LK 6.19-23 „Und alles Volk begehrte ihn anzurühren; denn es ging Kraft von ihm und heilte sie alle. Und er hub seine Augen auf über seine Jünger und sprach: Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer. Selig seid ihr, die ihr hie hungert; denn ihr sollt satt werden. Selig seid ihr, die ihr hie weinet; denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, so euch die Menschen hassen, und euch absondern und schelten euch, und verwerfen euren Namen als einen boshaftigen um des Menschensohns willen. Freuet euch alsdann und hupfet; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Desgleichen taten ihre Väter den Propheten auch."

Kommentiert am 22.12.2011
*Die Seligpreisungen! So berühmt und so tröstlich! Welche den Armen und Hungernden verkünden, jenen also, die mehr zu weinen als zu lachen haben, denen die sich ungeliebt und einsam fühlen, dass es ihnen dereinst besser gehen wird. Die Seligpreisungen verströmen eine Hoffnung, die einen das Leben wirklich erträglicher machen kann. Oder verzweifeltes Leben gar retten kann.

Ich selbst habe es schon oft erfahren dürfen, dass, als es mir schlecht ging und ich mich selbst aus dem Sumpf ziehen wollte, dies nicht gelingen wollte. Hörte ich jedoch endlich auf zu zappeln, sondern setzte mich ruhig hin, spürte einfach hinein, wie es mir eben jetzt erging, bis ich mich schließlich damit abfand und mich in der momentanen misslichen Lage annehmen konnte, dann dauerte es oft nicht lange, bis ich wahrnahm, wie Hoffnung und Freude in mein Herz strömten, die mein Befinden rasch vom Bettler zum König wandelten.*
...

Sonntag, 31. Januar 2010
Maya: „Befreiungskräfte ermöglichen Entdeckung; Erhöhung der Konzentration.“

Evangelium: LK 22.39-42 „Und er ging hinaus nach seiner Gewohnheit an den Ölberg. Es folgten ihm aber seine Jünger nach an denselbigen Ort. Und als er dahin kam, sprach er zu ihnen: Betet, auf daß ihr nicht in Anfechtung fallet! Und er riß sich von ihnen bei einem Steinwurf weit, und kniete nieder, betete und sprach: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“

Kommentiert am 22.12.2011
*Jesus, der Gehorsame. Sein Herz ist bange vor dem, was ihm verheißen wurde. Vor den Demütigungen, die er sollte erleiden müssen, vor diesen Qualen, vor seinem unschuldigen Tod.
Ja, sterben! Das machen wir Menschen nicht gern. Noch dazu in den besten Jahren, wo man doch noch so vieles auf dieser Welt zu tun hat, so vieles mit gestalten könnte. Man verlässt das Liebgewonnene nicht gern. Das Leben, die Freunde, die Liebsten. Jesus wendet sich im Garten Gethsemane mit seinen Sorgen, seinen Ängsten und seiner Hoffnung, im Gebet an Gott, doch die Entscheidung überlässt er ganz dem Vater. „...dein Wille geschehe!“ Er hätte ja die Möglichkeit gehabt, sich über den Ölberg abzusetzen. Aber nein, er vertraut ganz darauf, dass Gott das tun wird, was dem Großen Ganzen dient.
„Betet, auf dass ihr nicht in Anfechtung fallet!“ Die Wirkung des Betens durfte ich diesbezüglich schon oft am eigenen Leibe erfahren.
Ich spüre sie ja so direkt, die schädlichen Energien! Wie sie sich anschleichen, oder geradezu angeschossen kommen, wie sie auf mannigfaltige Weise in den Organismus einzudringen suchen. Hinter diesen verschiedenen widerlichen Gefühlen verstecken sich ganz unterschiedliche heimtückische Absender. Die Strahlungen der Handymasten, beispielsweise, oder die des Computers und andere giftige Strahlungsquellen. Aber auch schwarzmagische Gedanken sind fleißig unterwegs in der Menschheit. Oder auch die bösen Blicke so mancher Person, die im Herzen, auf der Haut und in den Körperzellen ganz ekelhaft brennen können, gehören dazu.
Beten ist nur eine der Methoden, die einen befähigen, diese dunklen Kräfte abweisen zu können. Beten wirkt hierbei jedoch ganz vorzüglich.
*

Um Vier war ich wach, aber erst halb Sechs setzten wir uns zur Meditation, die noch einmal meiner Heilung gewidmet war. Schon am Abend hatte ich fremde Energien abgeschüttelt, die sich tagsüber auf der Messe in mir festgesetzt hatten. Nach der Medi fühlte ich mich leicht und beschwingt, salbte mich für den kommenden Tag und wurde wieder nach Chemnitz gefahren.

Ganz zu Anfang ließ ich meine Aura fotografieren. Groß war sie, wie schon vor vier und vor zwei Jahren, aber die Farben haben sich wieder geändert und B.. erklärte mir dazu genau das, was ich selbst bereits deutlich fühlte: Der Unterstützung aus der geistigen Welt sei ich mir absolut sicher, sagte sie; intellektuell sei alles klar und wohl strukturiert und auch das Herzchakra strahle stark, hätte jedoch noch einen winzigen Schatten.
„Ja, da ist eben noch ein großer Wunsch, der sich noch nicht erfüllt hat“, sagte ich, „ich hab ihn zwar an Gott abgegeben, aber trotzdem wird er wohl noch auf meinem Herzen lasten.“
Auch der Zustand der Welt wiegt sicher schwer, obwohl ich doch weiß, dass schon sehr bald alles besser sein wird.
Jedenfalls konnte ich beim Vergleich der Aurafotos, die ich in den letzten Jahren hatte machen lassen, meine Entwicklung ganz wunderbar ablesen. Auch B... hat sich heute die Aura fotografieren lassen und ihr Foto sieht nun so aus, wie K. und meines vor zwei Jahren, riesengroß und vollgelb. Wie mag wohl K. Aura heute aussehen? Vielleicht gleicht sie auch heute wieder der meinigen?

Montag, 01. Februar 2010
Maya: „Wahrnehmungsfähigkeit bekommt ihre größte Entfaltungsmöglichkeit.“

Evangelium: LK 1.30-35 „Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden im Leibe, und einen Sohn gebären, des Namen sollst du Jesus heißen. Der wird groß und ein Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Stuhl seines Vaters David geben; und er wird ein König sein über das Haus Jakob ewiglich, und seines Königreiches wird kein Ende sein. Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, sintemal ich von keinem Manne weiß? Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das von dir geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.“

Kommentiert am 22.12.2011
*Maria empfängt ihren Sohn auf der spirituellen Ebene, direkt von der Energie Gottes, also aus der rein fließenden Liebe des Urquells, ohne körperlichen Beischlaf. So wird Jesus mit Recht „Gottes Sohn“ genannt, der königlich in allen Seelen wirken wird, die zu ihm gehören wollen. So verstehe ich das „Land Israel“ symbolisch für all jene Menschen, die Tugendhaftigkeit beherrschen und leben, so dass sie sich an der großen Tafel zu benehmen wissen, an der sie letztlich sitzen dürfen, im Hause Jakob.
Neben Maria halte ich allerdings auch jede andere Mutter für begnadet. Wenn der Liebesakt auch körperlich vonstatten geht, solang Gott nicht seine Samenkraft mit einfließen lässt, wird kein neues Leben entstehen können. Dieses Wissen wurde mir blitzartig eindringlich sonnenklar, als ich im vierzehnten Gesang der Bhagavad Gita las: „Mein Schoß ist das große Brahman; in dieses lege ich den Keim. Die Entstehung aller Geschöpfe rührt her von dort, o Bharata! Welche Gestalten in allen Mutterschößen entstehen, o Kunti-Sohn – ihr Ursprung ist das große Brahman; ich bin der Samenspender als Vater.“
*

...
Bis zur Siesta war ich bis zu Lukas vorgedrungen, bin auch wieder auf Wissen bringende Stellen gestoßen, aber die besagte Geschichte mit Johannes und Maria unterm Kreuz hab ich dabei noch nicht gefunden. Vielleicht steht sie bei Johannes? Bei Lukas im siebten Kapitel aber, stieß ich auf Wundertaten, die ich mir nun von Jesus wünschte, selbst tun zu können, so wie’s geschrieben steht: Das „Austreiben unreiner Geister“ praktiziere ich eh schon, nenne es jedoch, Ausleiten von Fremdenergien.

„Lahme gehen“, damit assoziiere ich heute die Auflösung des Beckenschiefstandes.

„Aussätzige werden rein“. ‚Hierzu wünsche ich mir noch mehr zielorientierte Kraft, Jesus.’

„Blinde sehen“. ‚Bitte, schenke mir doch auch die Gabe der Augenheilung.’

„Taube hören“. ‚Ja, komm, schenk mir die Gabe, Tinitus aufzulösen und Schwerhörigkeit zu heilen, auch die Taubheit der Herzen.’

„Tote stehen auf“. ‚Hier, Jesus, möchte ich mich gegenwärtig  noch net mit reinhängen. Diese Macht sei bei dir. Später einmal vielleicht auch bei mir.’

Die Siesta verlief so sanft, fast schwerelos, ich spürte seine Berührungen am ganzen Körper so wunderbar deutlich und doch musste ich fortwährend weinen, vor lauter Sehnsucht.

‚Ich schäme mich, Jesus. Mir geht’s ja so gut und doch kann ich mich der Tränen nicht erwehren!’

Erst als ich mir die Marienmedaille aufs Herz gelegt hatte, wurde ich ruhiger. ‚Danke, Maria!’
...

Donnerstag, 04. Februar 2010
Maya: „Die Kräfte der Polarität bestimmen die Richtung und die Entfaltung.“

Evangelium: LK 15.8-10 „Oder welch Weib ist, die zehn Groschen hat, so sie der einen verlieret, die nicht ein Licht anzünde und kehre das Haus, und suche mit Fleiß, bis daß sie ihn finde? Und wenn sie ihn gefunden hat, rufet sie ihren Freundinnen und Nachbarinnen und spricht: Freuet euch mit mir; denn ich habe meinen Groschen gefunden, den ich verloren hatte. Also auch, sage ich euch, wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.“

Kommentiert am 22.12.2011
*Ja, Jesus freut sich über jede geliebte Seele, die verloren gegangen war und sich endlich wiederfinden lässt. Die Seele also, die sich durch die heimtückisch verführenden Kräfte der Welt hindurchgekämpft hat, welche imstande gewesen waren, sie von Gott zu trennen. Der Mensch also, der endlich fähig ist, das göttliche Anklopfen an seiner Herzenstür wieder wahrzunehmen, der diese Tür öffnet und Jesus vertrauensvoll einlädt einzutreten. Jesus hat es sich ja zum Ziel gesetzt, alle Seelen zu Gott zurück zu führen. Wenn sich dieser Wunsch auch erst nach der tausendjährigen Reinigung im Feuer abschließend vollenden wird, es wird jedenfalls geschehen, so wie Gott gesagt hat.*

...
Vorhin, auf dem Felde, fand ich unser Heiligtum unversehrt, zwar etwas zerzaust vom Wind, aber alles war noch da. Schon von weitem erkannte ich das, weinte darüber glückliche Tränen und als ich schließlich vor dem Kreuz und den Bildnissen von Jesus und Maria stand, fühlte ich mich so leicht, dass ich fast fürchtete, der Wind könnte mich fortwehen. Jedoch standen meine Füße fest auf der geliebten Erde, die ihre Energie  kraftvoll durch mich hindurch fließen ließ, um sich mit den Gewalten des Himmels zu vereinigen. Lange stand ich so, harmonisch schwingend, vorm Herrn.

Nachdem ich nun an Ort und Stelle alles etwas zurechtgerückt hatte und singend meine drei obligatorischen Runden abgeschritten war, ging ich glücklich nach Hause, erzählte unterwegs meiner Freundin, der Weide, von den guten Neuigkeiten und freute mich, dass sie sich mit mir freute. „Siehst du, nun brauche ich dich heute gar nicht um Zweige für ein neues Kreuz zu bitten“, sagte ich und spürte, wie ihr warmer Hauch mir entgegen strömte, mit dem sie mir stets zu antworten pflegt. Ihre Kätzchen schoben bereits silberne Pelzchen aus den Knospen. Welch märchenhafter Anblick, wo doch rundum der Schnee noch alles dick zudeckte.
Doch schon taut es ein wenig, was ein älterer Mann beklagte, den seine Spur an meiner heiligen Stätte vorbeigeführt hatte: „Die Skier wollen gar nicht recht gleiten heut“, sagte er, “es taut.“ Wir wünschten uns guten Weg und einen schönen Tag und zogen weiter; er gen Osten und ich, entgegengesetzt, heimwärts.

Nach der Mittagsruhe las ich bis zur Dämmerung in meiner Goldbibel, und endlich stieß ich auf die gesuchte Stelle, bei Johannes 19.26-27, die ich dann in jeder meiner vier Bibeln noch einmal nachgelesen hab. In jedem der Bücher werden andere Worte benutzt, mir jedoch gefällt die Ausdrucksform meiner kleinen hundertjährigen Schrift immer wieder am besten.
Da steht: „Da nun Jesus seine Mutter sah, und den Jünger dabei stehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Weib, siehe, das ist dein Sohn! Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, da ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger auf.“ Sofort wusste ich, wie ich den Text zu deuten hatte, und ich war keineswegs überrascht darüber.
Bisher lehrt man, Jesus habe diese Worte zu seiner eigenen Mutter Maria gesagt, ich aber weiß nun, er sagte sie zu seiner eigenen Frau Maria! „...spricht er zu seiner Mutter...“, bezieht sich doch eindeutig auf Johannes, wenn man die Grammatik des Textes beachtet. Ja, und dann das „...Weib, siehe, das ist dein Sohn...“, hätte er so zu seiner Mutter gesprochen? Nein, sag ich! Doch spricht er so zu Maria Magdalena, dann ist es stimmig, denn die wurde ja sein angetrautes Weib, auf der Hochzeit zu Kana.
Die Anrede „Weib“, seiner Mutter gegenüber, ist mir schon an anderen Stellen aufgestoßen. Ja, schon damals im Konfirmantenunterricht. ‚Bitte, lieber Gott, erhelle mir den wahren Sinn all dieser Stellen. Danke.’

‚Sag mir doch, Jesus, wie hängt das alles genau zusammen mit dir und Johannes und mit mir?’, fragte ich ihn abends, und schon hatte ich die Antwort: Maria Magdalena bekam ihren Sohn Johannes, als sie vierzehn war, aber sie nahmen ihn ihr fort und gaben ihn in die Familie Zebedäus.

‚Und wie bin ich damals zu dem Kind gekommen?’, fragte ich, ‚schicktest du mir den Heiligen Geist, oder durfte ich dich dabei in den Armen halten, Liebster? Möglich wär’s ja, dass wir uns in Jerusalem getroffen haben, und so weiter.’

‚Ja, was meinst du denn, wie es sich zugetragen haben könnte, Bettina?’, fragte er nun, verschmitzt lächelnd.

‚Ja, schwer zu sagen, Schatz. Möglich ist bei Gott ja alles’, antwortete ich, ‚also, ehrlich gesagt, gefällt mir die zweite Variante besser. Aber es heißt doch, du seiest so brav gewesen. Auch wirst du ja damals noch keine Achtzehn gewesen sein, oder?’, und weiter sinnierte ich, ‚wenn ich allerdings dein Temperament bedenke, das du heute an den Tag legst, dann könnte ich mir durchaus vorstellen, dass die Neugier und die Leidenschaft zu mir, deiner Seelengefährtin, als die ich dir doch von Gott auf ewig gegebenen wurde, dass also dieses dein natürliches Verlangen nach mir stärker war, als der von den Menschen geforderte Anstand.’ Ich lauschte gespannt. ‚Na komm, Jesus, sag schon! Wie war das?’, fragte ich ungeduldig, doch er schwieg geheimnisvoll. Nach einer Weile sagte ich dann: ‚Also gut sag mir’s halt noch nicht. Irgendwann werd ich’s wohl wissen.’

Donnerstag, 11. Februar 2010
Maya: „Konzentrationsfähigkeit erhöht sich; die Kraft des Erblühens entscheidet.“

Evangelium: LK 18.9-14 „Er sagte aber zu etlichen, die sich selbst vermaßen, daß sie fromm wären, und verachteten die andern, ein solch Gleichnis: Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel zu beten, einer ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stund und betete bei sich selbst also: Ich danke dir, Gott, daß ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner; ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, das ich habe. Und der Zöllner stund von ferne, wollte auch seine Augen nicht aufheben gen Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser ging hinab gerechtfertigt in sein Haus vor jenem. Denn wer sich selbst erhöhet, der wird erniedriget werden; und wer sich selbst erniedriget, der wird erhöhet werden.“

Kommentiert am 07.01.2011
*Die arroganten „Pharisäer“ von damals hat es zu allen Zeiten gegeben. Aber für Jesus sind alle Menschen gleich viel wert. Der Mensch selbst entscheidet über seinen Aufstieg oder seinen Fall. Derjenige, der sich seine „Sünden“ eingesteht, der also sein aufgebläht selbstherrliches Ego erkennt und demütig Buße tut, der sich also bemüht herab zu steigen von seinem viel zu  hohen Ross, der ist letztendlich der, der erhöht werden wird. Anderenfalls folgt der schmerzliche Fall.*

Nachts um Drei erwachte ich, weil ich auf Toilette musste. Bevor ich dann, ohne einen Beweis seiner Liebe empfangen zu haben, wieder einschlief, fasste ich weinend den Entschluss, heute nichts zu essen. Zur Meditation um Sechs saß ich in tiefer Traurigkeit gefangen. Mehrfach beugte sich mein Oberkörper in tiefe Demutshaltung, wobei die Tränen nur so flossen. Dann wälzte ich mich wieder im Bett, ohne Liebe, ohne Antwort. Oh, ich hatte mich so satt! Zwar war mir bewusst, dass dies nicht von Ungefähr auf mich einwirkte, sondern dass hier eine ganz bestimmte Absicht dahinter steckte. Außerdem ahnte ich, dass es um Reinigung ging. Aber dennoch hätte ich am liebsten dagegen aufbegehrt. Ich wollte mein Wohlgefühl wieder haben! Und ich wollte meinen Liebsten spüren! Ich weinte und weinte und grübelte über das Unfassbare meiner Situation: ‚Maria Magdalena! Kann den Job nicht auch jemand anders machen?!’, schrie ich stumm zum Himmel‚ ‚so ein elender Scheißdreck!!!’ Ich erwartete keine Antwort darauf. Und ich bekam auch keine. Schließlich musste ich aber selber schmunzeln über meine Unvernunft, entschuldigte mich dafür bei Jesus und setzte mich auf, um zu schreiben. Mein Rücken schmerzte arg, trotz aufgelegtem Kamillekissen. Aber ich hielt durch, bis endlich die Zeit der Siesta kam, zu der ich mich erschöpft niederlegte.
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Montag, 22. Februar 2010
Maya: „Geistverbindung bringt schöpferische Kräfte; Resonanz öffnet Visionen.“

Evangelium: JO 1.26-33 „Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; aber er ist mitten unter euch getreten, den ihr nicht kennet. Der ist’s, der nach mir kommen wird, welcher vor mir gewesen ist, des ich nicht wert bin, daß ich seine Schuhriemen auflöse. Dies geschah zu Bethabara jenseits des Jordans, da Johannes taufte. Des andern Tages siehet Johannes Jesum zu ihm kommen, und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt. Dieser ist’s, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, welcher vor mir gewesen ist; denn er war eher denn ich. Und ich kannte ihn nicht; sondern auf daß er offenbar würde in Israel, darum bin ich kommen, zu taufen mit Wasser. Und Johannes zeugete und sprach: Ich sah, daß der Geist herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf ihm. Und ich kannte ihn nicht; aber der mich sandte zu taufen mit Wasser, derselbige sprach zu mir: Über welchen du sehen wirst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, derselbige ist’s, der mit dem heiligen Geist taufet.“

Kommentiert am 10.01.2012
*Auch heute ist der doch längst wieder “mitten unter uns, den ihr nicht kennet.“ Jesus wirkt momentan in Menschengestalt auf Erden. Ebenso sein Täufer Johannes.
Unter anderem inkarnierten auch diese beiden großen Seelen schon des Öfteren, um den Menschen ihr immenses Wissen zu vermitteln, um neue Ideenwelten zu eröffnen und durch ihre Taten die Menschheit zu Höherem zu führen. Mal war es der eine, der eher auftrat, mal der andere.
Ich selbst habe in diesem Leben sowohl Johannes bereits kennen lernen dürfen, als auch Jesus. Sowohl als Person, als auch als Geist. Zwar sah ich nicht den Geist wie eine Taube auf ihn herab fahren, aber ich sah Jesu Geist direkt auf mich herabkommen und augenblicklich erkannte ich in ihm die  geliebte längst vertraute Seele.
*

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Als ich dann abends meine Mutti versorgt hatte und nun meinte endlich zur Ruhe kommen zu können, da spürte ich wieder ganz fiese negative Energien in meiner Matratze wuseln. ‚Räuchern!’, fuhr es mir durch den Kopf, doch ich war so müde und Kohle hatte ich auch keine in meinem Zimmer oben. Ich hätte über den Hof gemusst, um welche zu holen. Also ließ ich es schließlich sein.

Und prompt ging es mir am nächsten Morgen wiedermal total dreckig.
‚Wann begreifst du’s endlich, Bettina!’, schimpften früh meine Kopfschmerzen mit mir.
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Sonnabend, 06. März 2010
Maya: „Gleichgewicht ermöglicht Wissen; Heilung schafft Gleichgewicht.“

Evangelium: JO 7.37-42 „Aber am letzten Tage des Festes, der am herrlichsten war, trat Jesus auf, rief und sprach: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubet, wie die Schrift saget, von des Leibe werden Ströme des lebendigen Wassers fließen. Das sagte er aber von dem Geist, welchen empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der heilige Geist war noch nicht da; denn Jesus war noch nicht verkläret. Viele nun vom Volk, die diese Rede höreten, sprachen: Dieser ist wahrlich der Prophet. Andere sprachen: Er ist Christus. Etliche aber sprachen: Soll Christus aus Galiläa kommen? Spricht nicht die Schrift, von dem Samen Davids und aus dem Flecken Bethlehem, da David war, solle Christus kommen?“

Kommentiert am 13.01.2012

*Wer an mich glaubt, wird lebendigen Geist ausströmen.
Ja, so ist es doch! Jeder, der Liebe im Herzen trägt, strahlt dieses Gefühl in sein Umfeld ab, vielfach vielleicht noch unbewusst. Dennoch wirken wahrhaft liebende Menschen durch ihr bloßes Dasein, auf die Situationen in denen sie auftreten, heilend.
Um wie vieles kraftvoller aber können diejenigen heilen, die ganz bewusst die Gabe des Heilens in sich selbst in stärkerem Maße ausgebaut haben? Diejenigen also, die sich dieser Begabung ganz bewusst geworden sind und sich ihr vollkommen hingeben. Die geistigen Heiler, beispielsweise die Reiki-Meister, oder auch die Meditierenden, die, wie es auch Jesus tat und tut, mit jedem Atemzug heilende Energie in die Welt hinaus senden, im Gewahrsein, dass jeder ihrer Atemzüge lebendige Ströme göttlicher Heilenergie verbreitet. Sie haben einen enormen Anteil, am Zuwachs der spirituellen Lebensenergie auf Erden. Jener Energie also, die endlich die guten Seiten des Daseins hervorbringen und so die unlauteren Praktiken verdrängen wird.
Dieser Wandel vollzieht sich in immer rasanterem Tempo und wird letztendlich auf eine Weise vollendet werden, von der wir Menschen noch keine Ahnung haben.
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Danach war ich so vertieft in meine Recherchen, dass ich sogar die geplante Sauna ausfallen ließ. Alles drehte sich um Maria Theresia und um Luise de Marillac, deren Mutter bisher unbekannt geblieben war. Ich aber habe sie heute erkannt. Dass ich Morgen die Kraft haben werde so weiter zu machen, bezweifle ich. Ich glaub, ich brauchte mal eine Pause. Aber, es ist wohl sinnlos, irgendwas zu planen. Ich lebe nur noch von Augenblick zu Augenblick. Jesus bestimmt, wo’s lang geht.

‚Es macht mir ja auch Freude’, sagte ich, ‚und ich find es total spannend, aber eine kleine Pause, um wieder etwas zu mir zu kommen, wäre, glaub ich, nicht verkehrt.’

‚Aber du warst noch nie mehr bei dir als jetzt, Bettina’, sagte B. darauf.

Natürlich hat er Recht. Also, was klage ich hier eigentlich?
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Donnerstag, 11. März 2010
Maya: „Auflösungskräfte ermöglichen Beeinflussung; Weisheit kann wirken.“

Evangelium: MT 9.35-37 „Und Jesus ging umher in alle Städte und Märkte, lehrte in ihren Schulen, und predigte das Evangelium von dem Reich, und heilete allerlei Seuche und allerlei Krankheit im Volke.Und da er das Volk sah, jammerte ihn desselbigen; denn sie waren verschmachtet und zerstreuet wie die Schafe, die keinen Hirten haben. Da sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber wenig sind der Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende.“

Kommentiert am 17.01.2012
*Ja, danke, Vater! Das tust du ja seit Jahren in stetig rascher wachsendem Maße. Du hast in aller Welt Wege und Herzen geöffnet, innerhalb der Kirche und außerhalb ebenso, um genügend gutherzige Freiwillige für deinen letzten Ernteeinsatz zu gewinnen.
Immer mehr Schafe erkennen ihren wahren Hirten. Immer mehr Menschen werden sich, durch die wachsende Energie der Liebe, die durch ihr Herz in die Welt hinaus strömt, des Urquelles des Lebens voll bewusst. Du bist einfach genial, Vater!
*

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Bis zur Medi las ich nun Exodus. Neue Fragen tauchten auf. Wenn Ramses II. der Pharao mit den Plagen gewesen war, dann wird die, die sich Moses annahm, nicht B.. im Körper Henuttauis gewesen sein können, sondern sie wird dann in Gestalt einer Tochter Sethos I. inkarniert gewesen sein, als sie das Baby Moses aus dem Wasser fischen ließ. Denn da heißt es ja, dass der Pharao starb. Und ob Ramses II. in den Fluten des Schilfmeeres umgekommen ist, das steht auch nicht eindeutig geschrieben. Da steht nur, seine gesamte Streitmacht sei vernichtet worden. ‚Gib mir bitte klares Wissen dazu, lieber Gott.’

Dann vergewisserte ich mich abermals bei Jesus, ob ich mich tatsächlich arbeitslos melden solle.

‚Ja, Bettina, melde dich. Ich werde dir genau die Weiterbildung schenken, die jetzt für dich das Richtige ist’, sagte er, ‚und auch die passende Beschäftigung dazu.’

‚Danke Schatz, ich vertraue auf dich’, sagte ich. Dann fragte ich: ‚Und soll ich’s heute nun noch mal bei R. versuchen, wegen des Tippen des Manuskripts?’

‚Ja, tu das’, antwortete er.
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aus dem 3. Kapitel 3. Band

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Meine Tagebuchaufzeichnungen sollen in diesem Kapitel vom Maya-Kalender (Q3), sowie von Auszügen aus der Offenbarung des Johannes (Q2) begleitet werden.

Beschreibungen besonderer Tage stammen aus (Q21)

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Hier ein Vers des Johannes vom Kreuz (Q10), der mich zutiefst berührt: Die lebendige Liebesflamme

O Flamme lebendiger Liebe, die du meine Seele in ihrem tiefsten Grund zärtlich verwundet hast! Beende, wenn du willst, und zerreiße jetzt, da du nicht mehr abweisend bist, was uns von dieser süßen Begegnung noch trennt.

O du wohltuende Gefangenschaft! Du begnadete Wunde! O milde Hand! Du zärtliche Berührung! Ihr alle verkündet das ewige Leben, und dass alle Schuld getilgt ist, vernichtet in deinem Tod, den du in Leben verwandelt hast.

O ihr leuchtenden Flammen, in deren Widerschein selbst die tiefsten Abgründe der Sinne, die stets dunkel und geblendet waren, jetzt in außerordentlicher Schönheit mir Licht und Wärme an der Seite des Geliebten spendet.

Wie zärtlich und liebreich erinnerst du in meiner Brust, im himmlischen Verweilen deines wohltuenden Hauches, voll unsagbarer Seligkeit. O wie kostbar ist es doch, geliebt zu werden!

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Freitag, 26. März 2010
Maya: „Transformation öffnet Wissen; Heilung überwindet bisherige Grenzen.“

Offenbarung des Johannes: Aus Kapitel 10: „Und der Engel, den ich sah stehen auf dem Meer und auf der Erde, hub seine Hand gen Himmel, und schwur bei dem Lebendigen von Ewigkeit zu Ewigkeit, der den Himmel geschaffen hat und was darinnen ist, und die Erde und was darinnen ist, und das Meer und was darinnen ist, daß hinfort keine Zeit mehr sein soll; sondern in den Tagen der Stimme des siebenten Engels, wenn er posaunen wird, so soll vollendet werden das Geheimnis Gottes, wie er hat verkündiget seinen Knechten, den Propheten.“

Halb Drei bereits wurde ich wieder aus Raum und Zeit enthoben. Sein unwiderstehlich göttlicher Sog schlürfte mich ganz in sich hinein und er erwärmte sich an mir, wie an einer heißen Hühnerbrühe nach eisiger Winternacht. Wachte oder träumte ich? Egal! Nur da sein!

Ab halb Fünf schrieb ich, und als Opa dann sagte, er würde mich heute nicht brauchen, nahm ich mir endlich wieder einmal die Zeit, um aufs Feld hinaus zu gehen.

Ein herrlicher Morgenspaziergang war das. Die Sonne wärmte mich, die Weidenkätzchen trugen dottergelben Staub und die frische Saat spross in zartem Grün. Die geliebten Bildnisse waren nicht mehr an der heiligen Stätte, doch der Nachschub in meinem Rucksack geht ja niemals aus. Also richtete ich den geweihten Ort wieder her, segnete die Bildnisse neu, worauf ich andächtig singend meine drei obligatorischen Runden abschritt.
Von der großen Korkenzieherweide, zuhause vor meiner Reiki-Oase, schnitt ich dann Zweige für die großen Vasen im Hausflur. Gardinen hab ich gewaschen und die Wohnung mal wieder geputzt. Um Zwei, als ich alles fertig hatte, legte ich mich zu meinem himmlischen Geliebten, der schon recht ungeduldig auf mich gewartet hatte. Beschwingt verflog die Zeit. Ich fühlte mich wie von Engeln getragen. Einfach göttlich! Als wir jedoch den gemeinsamen Gipfel erreicht hatten, brachen wieder die Tränen aus mir heraus.
Wie gern wäre ich Ostern im Ashram, doch der Geliebte lud mich ja nicht ein.

‚Ach, verzeih mir, B., dass ich so unvernünftig bin; aber Gefühle sind ungehorsam, sie gehen hin wo sie wollen’, sagte ich beschämt.

‚Du hast es ja auch wirklich nicht leicht, Bettina’, sagte er zärtlich. ‚Sei barmherzig mit dir und wisse: Du machst mich glücklich.’
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Sonnabend, 27. März 2010
Maya: „Die Kräfte des Vollkommenen bestimmen den Weg; Harmonie steuert.“

Offenbarung des Johannes: Aus Kapitel 10: „Und ich hörte eine Stimme vom Himmel abermals mit mir reden und sagen: Gehe hin, nimm das offene Büchlein von der Hand des Engels, der auf dem Meer und auf der Erde stehet! Und ich ging hin zum Engel und sprach zu ihm: Gib mir das Büchlein. Und er sprach zu mir: Nimm hin und verschling’s ...“

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Ja, wo werd ich wohl nun Ostern verleben? Hier in diesem so genannten Zuhause, wo mich alle hassen? ...
Vielleicht werde ich Ostern die ganze Zeit in meinem Zimmer hocken bleiben? Oder ich mache lange Wanderungen, von früh zeitig, wo sie alle noch schlafen, bis tief in die Nacht, wo alle sich schon wieder zur Ruhe gelegt haben? Oder ich packe halsüberkopf meinen Rucksack, setze mich in irgendeinen Zug und werd dann sehen, wohin der Weg mich führt?
Vielleicht an den Rhein, den Bettines Schiffer so liebevoll und treffend mit Goethe vergleicht: (Q12)

„Er holte weit aus...vom Ursprung des Rheins und seine Windungen durch wilde Schluchten und einengende Felstale, und wie er da nach Norden sich wende und wieder zurückgeworfen werde links nach Westen, wo er den Bodensee bilde und dann so kräftig sich über die entgegenstellenden Felsen sich stürze: ‚ja’, sagte der gute Vogt ganz listig und lustig, ‚man kann den Fluss ganz und gar mit Goethe vergleichen. Jetzt geben sie acht: Die drei Bächlein, die von der Höhe des ungeheuren Urfelsen, der so mannigfaltige abwechselnde Bestandteile hat, niederfließen und den Rhein bilden, der als Jünglingskind ernst sprudelt, das sind seine Musen, nämlich Wissenschaft, Kunst und Poesie, und wie da noch mehr herrliche Flüsse sind: der Tessin, der Adda und Inn, worunter der Rhein der schönste und berühmteste, so ist Goethe auch der berühmteste und schönste von Herder, Schiller und Wieland; und da wo der Rhein den Bodensee bildet, das ist die liebenswürdige Allgemeinheit Goethes, wo sein Geist von den drei Quellen noch gleichmäßig durchdrungen ist; da, wo er sich über den entgegenstellenden Felsen stürzt; das ist sein trotzig Überwinden der Vorurteile, sein heidnisch Wesen, das braust tüchtig auf und ist tumultuarisch begeistert; da kommen seine Xenien und Epigramme, seine Naturansichten, die den alten Philistern ins Gesicht schlagen, und seine philosophischen und religiösen Richtungen, die sprudeln und toben zwischen dem engen Felsverhack des Widerspruchs und der Vorurteile sofort, und mildern sich dann allmählich; nun aber kommt noch der beste Vergleich: die Flüsse, die er aufnimmt: die Limmat, die Thur, die Reuß, die Ill, die Lauter, die Queich, lauter weibliche Flüsse, das sind die Liebschaften, so geht’s immer fort bis zur letzten Station. Die Selz, die Nahe, die Saar, die Mosel, die Nette, die Ahr; - nun kommen sie ihm vom Schwarzwald zugelaufen und von der rauhen Alpe – lauter Flussjungfern: die Elz, die Treisam, die Kinzig, die Murg, die Kraich, dann die Reus, die Jaxt; Aus den Odenwald und Melibocus herab haben sich ein paar allerliebste Flüsschen auf die Beine gemacht: die Wesnitz und die Schwarzbach; die sind so eilig: was giltst du, was hast du? – Dann führt ihm der Main ganz verschwiegen die Nid und die Krüstel zu; das verdaut er alles ganz ruhig und bleibt doch immer er selber; und so macht’s unser großer deutscher Dichter auch, wie unser großer deutscher Fluß; wo er geht und steht, wo er gewesen ist, und wo er hinkommt, da ist immer was Liebes, was den Strom seiner Begeisterung anschwellt.“
...

Montag, 29. März 2010
Maya: „Herzenskräfte werden zur dynamischen Kraft; Loyalität bewirkt etwas.“

Offenbarung des Johannes: Aus Kapitel 11: „...Und der siebente Engel posaunete. Und es wurden große Stimmen im Himmel, die sprachen: Es sind die Reiche der Welt unsers Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und die vier und zwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Stühlen saßen, fielen auf ihr Angesicht und beteten Gott an und sprachen: Wir danken dir, Herr, allmächtiger Gott, der du bist und warest, daß du hast angenommen deine große Kraft, und herrschest; ...“

...
Für Muttis Zimmer herrschte weiterhin Besuchersperre. Ich ging trotzdem rein, mit grünem Fließkittel, Gummihandschuhen und Mundschutz bekleidet. Meine Elsi hatte noch immer Durchfall und ihre Flechten loderten feuerrot. Die Arme!

„Also bisher hat der Aufenthalt hier bei euch meiner Mutter ja nicht viel Gutes gebracht, wie mir scheint“, sagte ich zur Schwester, als sie zum Einsalben kam. Ja, was sollte sie darauf sagen. Die Schwestern, die mir auf Station begegneten, waren sämtlich Gute, nur die beiden Zimmergenossinnen gefielen mir ganz und gar nicht. Arme Mama!

Ich erzählte der Schwester, die lustige Begebenheit, die sich zehn Minuten vorher ereignet hatte: Eine Laborantin hatte, ein Tablett balancierend, zur Tür herein geschaut und, um sich das Anlegen der Schutzkleidung zu ersparen, fragte sie mich, ob ich der Frau B. nicht das nötige Röhrchen Blut für den Zuckertest abnehmen könne. „Ja“, sagte ich, sie gab mir das Besteck, ich ging hinein ins Zimmer, und als ich ihr die Probe hinausreichte, da checkte sie erst, dass ich gar keine Schwester war, wie sie geglaubt hatte. Wir lachten herzlich über das Missverständnis. Diese kleine Geschichte wir wohl hier nun die Runde machen, oder auch nicht.

Eigentlich hatte ich ja vor gehabt, in der Karwoche nichts zu essen, doch dann überkam es mich doch. Kaffee und Süßes und Wasserbrezeln landeten in meinem Bauch.

Als ich wieder im Bett saß, um am Manuskript zu schreiben, musste ich in einem fort rülpsen, wobei ein eigenartiger Geschmack aufstieg, der mich sofort an das Virus denken ließ. Vorsichtshalber goss ich mir ein Glas Wiskey ein, den ich vor drei Jahren zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Zwar quälte ich mich ziemlich, ihn hinunterzubringen, aber ich hoffte tapfer, das Virus damit noch viel schlimmer zu quälen, als es seinerseits mich quälen würde, wenn es sich breitmachen würde.

Zur Abend-Medi setzte ich mich nicht, denn das Manuskript nahm mich ganz und gar in Anspruch. Punkt Zehn aber, folgte ich der Aufforderung meines Liebsten und legte das Schreibzeug beiseite, um dann unter seinen platonischen Liebkosungen bald einzuschlummern.

Dienstag, 30. März 2010   Vollmond
Maya: „Hier werden die Themen zur Form, die den Lauf der Welle bestimmen.“

Offenbarung des Johannes: Aus Kapitel 11: „...und die Heiden sind zornig worden, und es ist kommen dein Zorn und die Zeit der Toten, zu richten und zu geben den Lohn deinen Knechten, den Propheten, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und Großen, und zu verderben, die die Erde verderbet haben...“

Um Zwei wurde ich geweckt und dachte sofort daran, dass heute mein Geburtstag ist. Und außerdem Vollmond! ‚Bitte, lieber Gott, lass den Himmel strahlen heut’, bat ich, ‚ich möchte spazieren gehen und nachts möcht ich den Mond sehen.’


Bis um Drei erfuhr ich zärtlichste Liebe, vernahm dabei aber keinen einzigen Ton von meinem göttlichen Gemahl. Kein Wort, drang von ihm zu mir, das mir alles Gute wünschte. Happy birthday, oder so. ‚Gut’, dachte ich bei mir, ‚sicher kommt das noch.’

Um Drei schrieb ich Tagebuch. Um Vier las ich weiter im Manuskript. Halb Sieben setzte ich mich kurz zur Meditation, grüßte P., die mir zum Geburtstag gratulierte. Ich trennte mich jedoch bald wieder von ihr, weil ich plötzlich das Gefühl hatte, ich könne sie anstecken mit dem Virus. Geht das überhaupt auf die geistige Weise? Ich weiß es nicht.

B. grüßte ich nicht, weil ich meinte, er sei damit an der Reihe.

Bedauernd wurde ich gewahr, dass das schöne Wetter zwar verlockend durch den Spalt der Gardine herein lugte, der Spaziergang jedoch dennoch würde flachfallen müssen, denn mir war plötzlich speiübel. Hinten und vorn ging es fort, wie man so schön sagt. Und zwar im Stundentakt, den halben Tag lang, begleitet von hämmerndem Stirnkopfschmerz und einem widerlich stechenden Ziehen durch Leber, Hüfte, Oberschenkel und Knie. Dottergelbe Wasserschwaden stürzten in Bächen aus mir heraus. Literweise! Ekelhaft!

Mittags endlich schlief ich entkräftet ein und träumte Worte: ‚Komm, Bettina, komm doch, bitte!’, rief B. flehend.

‚Du versprachst mir eine offizielle Einladung’, sagte ich, ‚bitte, B., stehe zu deinem Wort!’
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Donnerstag, 1. April 2010      Gründonnerstag
Maya: „Kräfte des Raumes gleichen aus; Wachsamkeit zeigt die Richtung.“

Gründonnerstag: Am fünften Tag der Karwoche gedenken die Christen dem letzten Mahl, das Jesus am Vorabend seiner Kreuzigung mit seinen Jüngern hielt. Mit der Vesper an Gründonnerstag beginnt Ostern, das dreitägige Gedächtnis des Leidens, des Sterbens und der Auferstehung Jesu Christi. Mit der Vesper am Ostersonntag enden diese Gedenktage.
Doch das Gedenken an das Abendmahl kann uns natürlich täglich durch das ganze Jahr begleiten. Ein guter Brauch ist es, mit der Hand ein Kreuz auf das Brot zu zeichnen, bevor man es anschneidet. Ein so gesegnetes Brot schmeckt viel besser. Probier es aus!

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Als wir uns dann einigermaßen getröstet hatten, fuhr ich los, zu meiner Elsi ins Krankenhaus. Es herrschte noch immer Quarantäne, doch es hieß, ab Morgen kann die Sperre aufgehoben werden. Ich hab die Mutti heute selber eingesalbt und konnte feststellen, dass der Heilungsprozess nun endlich eingesetzt hat. Vielleicht kann sie ja nächstes Wochenende zuhause sein, wenn Opa seinen 91. Geburtstag feiert?

Ehe ich dann zum Abendmahl gefahren bin, überzog ich noch Opas Bett frisch und machte seine Wohnung sauber. Nun kann Ostern kommen!
Beim Abendmahl kreisten meine Gedanken um Penina. Dort gedenken sie ja heute in erster Linie des Auszuges des Volkes Israel aus Ägypten. Und an den Ashram dachte ich. Ich sah Jesus im Kreise seiner Jünger das Brot brechen und den Weinkelch weiterreichen und wie er danach noch einträchtig mit ihnen zusammen sitzen würde. ‚Frohe Ostern, B.’, sagte ich, wobei eine Welle von Wehmut meine Seele überschwemmte.

Als ich dann zuhause die Meditation beendet hatte, zerflossen wir wieder in unserer Liebe, die so heiß brannte, dass ich sogar um Schonung flehen musste. So wurde es Mitternacht.
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Freitag, 2. April 2010     Karfreitag
Maya: „Subtile Wahrnehmungen ermöglichen eine Bewusstseinserweiterung.“

Karfreitag: Der Name stammt vom althochdeutschen Kara ab, das Klage, Kummer oder Trauer bedeutet. An diesem Tag gedenken die Christen Jesu Sterben am Kreuz, das jedoch nicht getrennt von Ostern, Christi Himmelfahrt und Pfingsten betrachtet werden kann, denn erst der Sieg des Gottessohnes über Hölle, Tod und Grab, lässt diesem schrecklichen Ereignis Trost und Hoffnung innewohnen. Jesus begab sich freiwillig in die Hände seiner Mörder, um für die Menschen bei Gott Sündenvergebung und Wiedervereinigung zu erwirken. Jeden, der seine begangenen Sünden aus tiefsten Herzen bereut, wird er davon freisprechen. Unter Sünde kann man vielleicht all das zusammenfassen, was wir den Anderen antun, wovon wir jedoch wünschen, dass es uns keiner antut.
Gelesen wird in den verschiedenen Kirchen aus Jesaja 52.14- 53.1-12, Hebr. 4.14-16, 5.7-9, Psalm 31, Psalm 22, Joh. 18.1-19.42, 19.16-30, 2. Kor. 5.19-21.

Erst gegen Vier Uhr morgens schlief ich ein, aber nur um eine halbe Stunde später schon wieder zu erwachen, mit feurig brennendem Unterleib. Bald ergriff dieses Chillifieber ganz Besitz von mir. Ich hatte geträumt: - Jesus steht riesiggroß, wie Christopherus, mit wallenden blonden Haaren, die ihm bis zu den Schenkeln reichen, im hoch flutenden alten Vater Rhein, mir freundlich seinen Blick zuwendend. Ich stehe auf der Brücke, voller Sehnsucht nach ihm. Dann trägt er mich auf seinem Arm, wie Maria den kleinen Jesus, auf dem Bild an meiner Zimmertür. Die Abenddämmerung hat bereits die bunten Farben geschluckt. So stehen sie mir gegenüber und winken mir zu. Da legt Jesus das Kind bäuchlings auf das Wasser. Die Fluten tragen es fort und ziehen es in die Tiefe. Dann lässt auch Jesus sich hinabsinken, übergibt sich dem reißenden Strom und entschwindet abtauchend meinem staunenden sehnsüchtigen Blick. – So wachte ich also auf, sofort fühlte ich mich gepeitscht von seiner Leidenschaft, wobei mir das letzte Bild des Traumes noch eine ganze Weile nachging. Ein paar Mal ergoss er sich voller feuriger Leidenschaft in mir, so dass ich fast fürchte, verglühen zu müssen in seiner Liebe. Seine glutenden Energiewellen schossen mir machtvoll zu Kopf, die Augäpfel drehten sich mir schmerzhaft nach oben und die Lider flatterten unkontrollierbar. ‚Mein Gott, was tust du mir an!’, stöhnte ich auf, erhielt jedoch keine Antwort.
...

Ein wunderbarer Spaziergang war das. Ich setzte mich auf eine Bank und las, von der Sonne erwärmt, in meiner kleinen Taschenbibel.

Erst nach Zehn war ich wieder zuhause, wollte mich noch fix an den PC setzen, um die Emails zu beantworten, da fand ich ein Päckchen vom f.m.Verlag. Inhalt: mein Manuskript! Das Projekt sei ihnen zu groß, schrieben sie. Ich erkannte die Prüfung, die dahinter stand und nahm mir vor, erstmal drei Tage gar nichts zu unternehmen. Ich bat Gott, mir zu raten, wie ich weiter damit verfahren soll und ich bat ihn, mich in die Lage zu versetzen, alle Widrigkeiten aus dem Weg räumen zu können.

Als ich mich aber dann zur Siesta gelegt hatte, musste ich doch bitterlich über die Ablehnung weinen, gab auch dem Drängen meines himmlischen Gemahls nicht nach, sondern wandte mich ab und schlief, die Katze an meine Seite geschmiegt, ein.

Geweckt wurde ich von der Alarmglocke, die unsere beiden Alten mit uns, oben im zweiten Stock, verband. Ich eilte hinunter. Opa lag auf dem Sofa und verlangte nach einer zusätzlichen Decke. Er fror und schlecht war ihm. Er hatte Bauchkneifen. Mein erster Gedanke: Noro-Virus! Ich desinfizierte also vorsorglich alle Türklinken, stellte ihm einen Eimer ans Sofa und gab ihm ein paar Verhaltenstipps. Allerdings hatte er dann bis abends nicht erbrechen müssen, aber der Bauch schmerzte ihm noch immer. Sein Blutdruck betrug am Abend nur 102!

Ins Krankenhaus zur Oma fuhr Heute A.

Ich selbst besuchte, vor meinen Dienst im Bad, die heilige Messe in St. Marien. Predigt und Lesungen nahmen mich total mit. Ich spürte faktisch körperlich die Geißelungen, die Verhöhnungen und die Qualen Jesu am Kreuz und ständig stiegen neue Tränen in mir auf. Zum Glück saß ich ganz rechts außen, sodass ich mich von der Versammlung abwenden konnte. Mein Blick fiel durch die hohe Glaswand und blieb in den Kronen der alten Bäume des Parks hängen.

Nach Ende der Messe verschenkte ich an die kleinen Ministrantinnen drei Exemplare von „Mein Name ist Jacinta“, mit dem Hinweis, sie mögen es doch weiterreichen, wenn sie es gelesen haben. Die Kinder haben sich gefreut, wie mir schien.

Draußen sprach mich dann eine ältere Frau an und wollte wissen, wer ich bin: „Ich sehe Sie immer kommen und gehen“, sagte sie, „woher kommen Sie denn?“

„Ja, Sie kommen doch auch und gehen wieder“, sagte ich belustigt lächelnd, „ich wohne hier schon seit mehr als dreißig Jahren.“ Dann ging ich mit einem fröhlichen Ostergruß meiner Wege.

Im LIMBOmar hatte ich null Kundschaft, so dass ich also in aller Ruhe die Geschichte der drei Hirtenkinder von Fatima noch einmal lesen konnte, wobei ich in der kleinen Jacinta ... wiedererkannte. ...

Wieder zuhause schaute ich zuerst nach Opa und dann zwei Filme: „Die zehn Gebote“ und „Elisabeth I.“ Gegen halb Zwei lag ich endlich im Bett, wo ich sanft eingewiegt wurde.

Sonnabend, 3. April 2010      Karsamstag
Maya: „Geisteskräfte bringen Schöpferkraft ins Spiel; Ideen werden wirksam.“

Karsamstag: Der Karsamstag ist ein stiller Tag, an dem der Christ unter Beten und Fasten Jesu Grabesruhe gedenkt.
Der Altar in den Kirchen bleibt ungeschmückt.

Als ich um Sechs erwachte, fühlte ich mich sofort tief durchdrungen von Jesu göttlicher Liebe. Zur Meditation setzte ich mich dann nicht, was jedoch nicht heißen soll, ich hätte die Medi ausfallen lassen, nein, nur meditierten wir im Liegen. Irgendwann schlief ich ein und verpasste den Gottesdienst, den ich mir vorgenommen hatte, mit den Adventisten zu feiern.
Jesus meinte nun, ich solle Heute gar keinen Gottesdienst besuchen. Bei den Adventisten könne ich auch andermal reinschnuppern. Den ganzen Tag über fühlte ich eine tief greifende Ruhe in mir. Zwar hatte ich allerhand mit Oma und Opa zu schaffen, aber alles tat ich so ruhig, wie noch nie. Opa hatte nachts auf dem Sofa bleiben wollen. Das Noro-Virus stellte sich nicht heraus und der Blutdruck hatte sich wieder normalisiert, aber er fühlte sich matt und der Bauch zwickte noch immer. Ich versuchte die Ärztin zu erreichen, doch die war im Osterurlaub. Einen anderen Arzt wollte Opa nicht, denn so schlimm sei es ja nicht. Er wollte warten bis seine Ärztin wieder da wäre. Tee und Hühnerbrühe trank er, jedoch widerwillig.

Als ich später bei Oma im Krankenhaus war, wollte sie gern geduscht werden. Das nahm ich den Schwestern ab und danach auch das Eincremen des gesamten gequälten Körpers. Viel besser ist es mit ihrer Haut noch nicht geworden.
...

Nachmittags hatte ich „Die Ritter der Tafelrunde“ angeschaut und erkannte... Das Gleiche geschah mir, als ich „Matrix“ schaute. Neo, der Erlöser verkörpert ... Mit jedem Film erkannte ich neue Seeleninkarnationen, geschichtliche und fiktive. Aber, was heißt schon fiktiv?

In den Werbepausen klickte ich auf n-tv, wo mir jede Menge österliche Geheimnisse entdeckt wurden. Widersacher Jesu beispielsweise, die ähnliche Biographien aufzuweisen hatten wie er und die gleichen Ziele zu verfolgen schienen wie Jesus. Auch sie nannten sich Sohn Gottes oder heilige Mutter Gottes. Auch hier heißt es von einem, er sei nicht gestorben und von einem anderen heißt es, er habe eine Prostituierte zur Frau genommen. Auch sie demonstrierten ihre magischen Kräfte im Namen Gottes und hatten das Ziel, das Gute auf der Erde zu stärken, wobei beispielsweise Appolonius vor allem die Privilegierten ansprach, Simon Magus, die Segnungen von Paulus abkaufen wollte, Simon Bakochba, auf Gewalt setzte, um die Welt zu verbessern, oder Mitras, der ein kompliziertes Aufnahmeritual verlangte. Bei Isis genügte es, wenn man sie anbetete, der Jünger musste seinen Lebenswandel nicht aufgeben.
Was ist bei Jesus anders? Seine Lehre spricht jeden Menschen an. Er segnet, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Er vertraut einzig und allein auf die Kraft der Liebe und er verlangt die innere Wandlung.

In einem der Beiträge auf n-tv ging es um die „Geheime Kirche innerhalb der Kirche“, was mich besonders aufhorchen ließ. Ich hatte den Begriff Gnostiker zwar irgendwo schon einmal gehört, aber befasst hatte ich mich mit diesem Thema noch nie. Im Jahre 400 hatte man vergrabene Schriften gefunden, in denen es hieß, dass jeder Mensch, der danach sucht, Erleuchtung erfahren kann, also Christus in sich selbst finden kann. Es heißt in diesen Schriften, dass Jesus viel gelacht hat. Ja, und sicherlich strahlte er auch diesen herrlichen kosmischen Humor aus, den ich auch heute so sehr an ihm liebe. Es heißt in den Schriften, er hat Maria Magdalena oft geküsst, er liebte sie mehr, als alle anderen. Ja, wie sollte es auch anders sein, wo sie doch seine Seelengefährtin ist? Dass Jesus während der Kreuzigung seinen Körper verlassen, und dem Szenario von Außen zugeschaut hat, klingt mir absolut plausibel, denn das Göttliche kann ja nicht vernichtet werden und bei Gott ist kein Ding unmöglich. Wenn ich nun all diese Aussagen prüfend durch mein Herz gehen lasse und spüre, wie sich das für mich anfühlt, dann geht mir eines auf: Ich war damals solch eine Gnostikerin!

400 Jahre nach Christus also, fand man diese Schriften und zeitgleich wurde die Gemeinschaft der Gnostiker verboten und ihre Schriften verbrannt, weil sie eine Bedrohung für das inzwischen etablierte institutionelle Christentum darstellten. ‚O, o, da klingeln mir aber heftig die Ohren!’ Ich kann in dieser gnostischen Lehre absolut keinerlei Bedrohung für den Gott suchenden Menschen finden. Ganz im Gegenteil! Sie verkündet ja das göttliche Heil für jedermann. Ich sehe durchaus die Bedrohung für die Machtbesessenen, jedoch nicht für das wahre Christentum! Und wie hält man sich am einfachsten an der Macht? Indem man wichtige Dokumente verbrennt, oder fälscht! In einem solchen Verfahren kann ich aber nicht die Handschrift Gottes erkennen, sondern ich sehe hierin die Tücke Satans!
Aber, es ist ja bekannt, auch wenn die Lüge erst einmal als einfachste Lösung erscheinen mag, die Wahrheit ist bisher irgendwann noch immer ans Licht gekommen. Jegliches Wissen, das der Menschheit je aufgegangen ist, lässt sich niemals wieder vernichten. Unauslöschlich steht es geschrieben in der Akasha-Chronik. Und zu allen Zeiten hat es Menschen gegeben, denen der Zugang zu dieser Chronik eröffnet worden ist. Leider aber nicht nur den Guten, sondern irgendwie auch den Bösen, wie mir scheint.
Dumm nur für die Bösen, dass das Große Sonnenjahr nun auf Frühling steht, auf Erneuerung. Dumm nur, dass nun die positiven Lebensenergiewerte so sprunghaft ansteigen und Erleuchtete wie Pilze auf Erden empor schießen lässt. ‚Ja, und wir werden uns wieder der Macht der Liebe bewusst, stärker als jemals zuvor, ihr Armseligen!

Dumm nur, dass die Liebe das Einzige ist, wozu ihr keinen Zugang findet. Ein Herz aus Stein ist nun mal für diese Schwingungsebene zu schwer! Aber tröstet euch. Wenn das Feuer heiß genug ist, dann schmilzt auch der härteste Stein. Und es reinigt! Vielleicht haben eure Seelen ja in tausend Jahren eine Leichtigkeit erreicht, die euch die Teilnahme am Leben auf der paradiesischen Erde wieder ermöglichen wird? Keine Angst also. Wir geben euch nicht auf. Jesus hat sich zum Ziel gesetzt, jede Seele in die Einheit zurück zu führen. Bis dann also!’
Das soll hier jetzt keine Angstmache sein. Ich möchte nur an die Dringlichkeit der Situation erinnern.
...

Sonntag, 4. April 2010      Ostersonntag
Maya: „Intelligenz stellt entscheidende Fragen; Angstlosigkeit ist die Antwort.“

Ostersonntag: Der Ostersonntag ist der höchste Feiertag im Kirchenjahr. Die Christenheit gedenkt der Überwindung des Todes durch Jesus Christus. Mit der Vesper am Ostersonntag werden die heiligen drei Tage, das Triduum Sacrum, beendet. Das Osterdatum wird, wie auch das jüdische Pessachfest anhand des Mondes bestimmt. Am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond ist Ostern. Mit dem Ostersonntag endet die Fastenzeit und es beginnt die Osteroktav, die am Weißen Sonntag, am Barmherzigkeitssonntag, endet.

In den Kirchen wird gelesen aus Lk 24,13−35, Erzählung der Emmausjünger; Joh 20,1−20, Entdeckung des leeren Grabes durch Maria von Magdala; Schrifttexte das Osterereignis als Erfüllung des Alten Bundes; Auferstehung Jesu Christi, die im Evangelium angedeutet wird, etwa Lk 24,1−12;

In den fünfzig Tagen der Osterzeit vom Ostersonntag bis Pfingsten werden keine Lesungen aus dem Alten Testament vorgetragen, sondern es wird aus den Paulusbriefen und der Apostelgeschichte, Aussendung der Jünger, gelesen.

Zwei Uhr nachts lag ich endlich im Bett. Doch ich musste noch einmal aufstehen, denn Jesus hatte Anweisungen für mich: ‚Wechsle deine Bettwäsche, Bettina!’ Ich tat es, hatte mir eh vorgenommen gehabt, dies vor Ostern zu tun, war nur irgendwie nicht dazu gekommen. ‚Zünde an deiner ewigen Flamme zwei weitere Flammen an! Die sollen brennen, bis der Barmherzigkeitssonntag die Mitte der Nacht erreicht hat.’ Auch das tat ich. Einen Vorrat dicker Altarkerzen hab ich ja immer im Hause. ‚Nun salbe dich, meine Liebe!’ Ich salbte also meinen Körper mit meinem duftenden gesegneten Öl, wobei ich eine unbeschreiblich wohltuende Energie mich durchströmen spürte, die mich schweben zu lassen schien. Im Gefühl tiefer Verbundenheit legte ich mich nieder. Doch ehe wir uns ganz unserer Liebe widmeten, sandten wir allumfassende Energie an unsere Jünger, sowie an die Kinder und Enkel, zu ihrer Segnung und Heilung.

...
In Erwartung ungeahnter göttlicher Ereignisse nahm ich mir nun vor, kein Auge zu schließen in dieser osterschwangeren Nacht. Unser Liebesspiel gestaltete sich so sanft und doch so eindringlich, dass ich jede Sekunde erwartete, der endgültigen Empfängnis unserer Kinder gewahr zu werden. Stattdessen schlief ich einfach ein, um etwa eine Stunde später, um Vier, wieder zu erwachen. Doch es schien Großes mit mir geschehen zu sein, in dieser Stunde. Ich fühlte mich vollkommen geheiligt. Wie gerne hätte ich gewusst, wohin ich während der verschlafenen Zeit entführt worden war. Doch das zu erfahren wurde mir nicht gewährt.

Ich hatte geplant, halb Fünf loszumarschieren, um an der Ostersonntagsmesse in St. Marien teilnehmen zu können. Doch ich döste noch mal ein, um erst zehn vor Fünf wieder wach zu werden. Die Morgentoilette fiel also äußerst knapp aus. Nun forderte Jesus auch noch, ich möge mich salben und zwar schön in aller Ruhe! Okay! Dann schnappte ich mir das Auto und betrat Punkt Fünf die Kirche. Das Haus war voll, die zweite Reihe leer. Dort setzte ich mich, vorsorglich ganz rechts außen, für den Fall, dass ich das Gesicht wieder würde abwenden müssen. Doch heute flossen keine Tränen. Ich fühlte mich einfach nur voller Freude. Zum Zerspringen fast.


Um Sieben lag ich dann erstmal wieder im Bett.

Punkt Zehn betrat ich die gefüllte Stadtkirche zu Penig, aber vorn auf der dritten Reihe war noch ein Platz frei, höchstpersönlich von Jesus für mich reserviert.
Doch bevor ich mich niedersetzte, legte ich neben der Eingangstür, zu Füßen der lebensgroßen, auf einem Podest stehenden, wunderschönen weißen Christusstatue, die ich so sehr liebe, eine gelbe Tulpe nieder, ebenso dreizehn Flyer des Ashram. Mein Blick fiel auf das aufgeschlagene Gästebuch, in das ich hineinschrieb: „Frohe Ostern 2010! Maria Ma“, da versagte der Stift seinen Dienst und ich setzte mich erst einmal auf meinen Platz.
Ein super Gottesdienst war das. Gestaltet von einer Kinder-Singegruppe, drei schauspielenden Kindern und einem Jugendlichen, der als Paulus auftrat. Auch die beiden Pfarrer waren wohl beseelt. Das Thema lautete „Zeugen“ und es wurde dazu aufgerufen, doch den Mut aufzubringen und immer wieder vom eigenen Erleben mit Gott zu zeugen. Ich fühlte mich dadurch total angesprochen. Als ich dann in meiner Jackentasche nach etwas Opfergeld kramte, geriet mir ein Kugelschreiber in die Hand. Gelb und schwarz, mit der Aufschrift „Köln“.
Ich spürte Jesu Herz anklopfen und wusste, ich sollte jetzt, in diesem Moment, aufstehen, nach hinten zum Gästebuch gehen, um meinen Vers fertig zu schreiben. Vorne waren grad die Kinder am Singen, also tat ich es. Als ich mich wieder setzte, stand in dem Buch geschrieben: „Frohe Ostern 2010! Maria Magdalena. Ich bin eine Zeugin ... Maria Magdalena, alias Lukas.“

Beim Händedruck am Ausgang traf mich der Blick der Pfarrerin tief und fragend.
Ehe ich zum Auto ging, spazierte ich noch eine Runde um die Kirche, um mich an den strahlenden Gesichtern der Kinder erfreuen zu können, welche Osternester im Kirchhof versteckt fanden.

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Dienstag, 6. April 2010
Maya: „Auflösungskräfte bringen Erkenntnis; alte Ordnungen verlieren Sinn.“

Offenbarung des Johannes: Aus Kapitel 19: „...Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weiß Pferd, und der darauf saß, hieß Treu und Wahrhaftig, und er richtet und streitet mit Gerechtigkeit. Seine Augen sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt viele Kronen; und hatte einen Namen geschrieben, den niemand wußte denn er selbst; und war angetan mit einem Kleide, das mit Blut besprenget war, und sein Name heißt, das Wort Gottes. Und ihm folgete nach das Heer im Himmel auf weißen Pferden, angetan mit weißer und reiner Leinwand. Und aus seinem Munde ging ein scharf Schwert, daß er damit die Heiden schlüge; und Er wird sie regieren mit eisernem Stabe; ...“

Um Sechs saßen wir zur Medi, während der meine Gedanken allerdings total am Rattern waren. Die Bilder der Filme der Ostertage vermischten sich bizarr. Dennoch verspürte ich ein tiefes Vertrauen in mir, dass die Erneuerung der Erde schon direkt vor der Tür steht. Ja, dass sie die Klinke faktisch bereits in der Hand hält, um die Tür zu öffnen und einzutreten, ins Paradies.
Bis um Neun hatte ich Tagebuch zu schreiben, mit dem ich zeitmäßig ganz schön hinterherhinkte, denn über Ostern bin ich so gut wie gar nicht dazu gekommen. Nur einzelne Stichpunkte habe ich notiert.

Vormittags hatte ich Besuch auf meiner Reiki-Liege, dem ich viele Blockaden lösen konnte. Er sagte danach, seine steifen Knochen seien förmlich geschmeidig geworden. Meine Freude war groß, als ich ihn recht leichten Fußes meine REIKI-OASE verlassen sah. Für ihn folgt nun eine Woche Kurlaub, während der er viel schwimmen will, was er sich vorher schon gar nicht mehr getraut hatte. Das wird ihm sicher gut tun.
...

Ab Nachmittag schrieb ich dann Briefe und verpackte das Manuskript für den Versand, der nun am nächsten Tag noch einmal vonstatten gehen sollte, so dass es die Adressaten am Donnerstag in den Händen halten konnten, dem Tag, der, nach Maya-Kalender, Erleuchtung fördern würde. Um Mitternacht hatte ich endlich alles anstehende geschafft.

Mit dem Ausruf: „Jesus, ich danke dir!“, fiel ich ins Bett, wo er mir dann auf ganz reizende Weise zeigte, wie sehr auch er mir zu danken hat.
...

Um Vier stand ich endlich an Opas Bett. Er hing am Tropf. Durst hatte er. Ich durfte ihm jedoch nur die Lippen befeuchten. Er müsse operiert werden, sagte die Schwester. Sie telefonierte einen Arzt herbei, der mir Näheres sagen könne. Eine Minute später schwebte einer herein, den die Schwester mit Herr Chefarzt ansprach. Er schaute prüfend auf Opas Patientenblatt und sagte, zu mir blickend: „Ja, es geht dann gleich los.“

„Was ist denn mit ihm?“, fragte ich, „ich weiß ja von gar nichts!“

Die Schwester sagte zu ihm, sie habe eben einen Arzt angerufen und er schwebte wieder hinaus. Dann wartete ich eine lange Weile. Auch Opa konnte mir nichts Näheres verraten. Er wusste nur, dass er operiert werden muss und konnte kaum erwarten, dass es endlich losginge. Er sei sehr ungeduldig, sagte die Schwester.
„Wann geht es denn nun endlich los?!“, fragte Opa wieder. „Vielleicht kommst du ja auch erst Morgen früh dran“, sagte ich, um die Wartehaltung ein wenig zu entschärfen. Genervt verdrehte er die Augen. „Alte Leute sind wie die Kinder“, sagte ich lächelnd zur Schwester, „sie können es nicht abwarten“, was nun auch auf Opas Gesicht ein Lächeln lockte.

„Hast du Angst?“, fragte ich.
„Nein“, sagte er, „ich bin bereit zum Sterben. Einen schöneren Tod könnte ich mir gar nicht wünschen.“
„Na, ich weiß ja nicht!“, sagte ich. Da stand der gerufene Arzt im Raum. Er sprach von Ultraschalluntersuchung, von einer Perforation. Von einem möglichen Loch im Magen oder am Darm. Wenn Magen, dann könnten sie nähen. Wenn Darm, dann müsste ein neuer Ausgang gelegt werden. Mit Letzterem konnte ich mich nicht sofort anfreunden.
„Kann man denn so was auch wieder zurück verlegen?“, fragte ich.
„In diesem hohen Alter wohl eher nicht“, sagte der Arzt.
„Gut, ich danke ihnen für ihre Ausführungen“, sagte ich nun, „wann geht es denn los? Heute noch?“
„Ja, um siebzehn Uhr, denke ich“, sagte er und verließ das Zimmer.

„Du kommst nun heute noch dran“, sagte ich zu Opa, „in einer halben Stunde.“
Erleichtert atmete er auf, wobei die Blutdruckanzeige von 150 auf 180 hoch schnellte. Ich wies Opa darauf hin und fügte hinzu: „So ganz einerlei scheint es dir wohl doch nicht zu sein?“ Er lächelte ertappt. „Gleich kriegst du ein Leck-mich-am-Arsch-Mittel“, sagte ich nun, „danach ist dir alles egal.“
Er lächelte müde und sagte: „Du willst doch noch zur Oma fahren. Geh nur. Und grüß sie von mir.“

Ich drückte seine Hand, küsste seine Stirn, wünschte alles Gute und sagte noch: „Halt die Ohren steif, Opa! Jetzt kommen die sonnigen Tage. Vielleicht machst du lieber noch einen Sommer mit?“
„Dann kommt aber auch wieder ein Winter“, meinte der alte Pessimist daraufhin. Ich drückte ihm noch einmal die Hand. Ich lächelte aufmunternd, er lächelte fragend. An der Tür winkte ich noch einmal, dann ging ich.
...

Um Sieben solle ich ihn anrufen hatte der Operationsarzt gesagt, als er mir seine Telefonnummer gegeben hat. Doch er ging nicht ran. Nun unterbrach ich alle viertel Stunden mein Tagebuchschreiben, versuchte den Arzt oder wenigstens die Stationsschwester zu erreichen und machte mir meine Gedanken darüber, dass niemand mein Klingeln zu hören schien. Ich kam zu dem Schluss, dass sich die Operation wohl schwieriger gestaltete als erwartet.
Endlich, um Neun, konnte ich mit der Schwester sprechen. Die Operation hätte vier Stunden gedauert! Der Arzt sei soeben nach Hause gefahren, Opa läge wieder in seinem Bett und ich möge doch den Arzt Morgen früh um Sieben noch einmal anrufen, um Näheres erfahren zu können.

Sonnabend, 10. April 2010
Maya: „In der Spannung der Polarität stabilisieren Geisteskräfte; Kommunikation.“

Offenbarung des Johannes: Aus Kapitel 21: „..... Siehe, ich mache alles neu. Und er spricht zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiß! Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von dem Brunnen des lebendigen Wassers umsonst... Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen voll hatten der letzten sieben Plagen, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir das Weib zeigen, die Braut des Lammes.“

Halb Drei bereits weckte mich mein geliebter Göttergatte, um mich ein wenig zu verwöhnen. Um Fünf setzte ich mich auf, um im Tagebuch zu schreiben, worüber ich glatt die Meditation versäumte. Und spazieren ging ich dann auch nicht. Schreibend verging mir der Vormittag, bis das Krankenhaus anrief.

Sie hätten Opa auf Station in ein Einzelzimmer gebettet, sagten sie. Er atme zwar selbst, jedoch könne niemand sagen, wie lange noch. Es stehe nicht gut um ihn. Wir sagten nun seinem leiblichen Sohn in Leipzig Bescheid. Meine Schwester riefen wir an und die Kinder unterrichteten wir.

Nach der Siesta fuhr ich zuerst zu Opa, danach zur Oma und dann setzte mich an Opas Bett, bis morgens um Drei.
Opa reagierte nicht mehr, aber ich summte ihm leise Lieder, las ihm Psalmen vor und hielt seine angeschwollene Hand.
Bis zum Abend waren alle zum Abschiedsbesuch da gewesen. Nur Oma wollte nicht. Sie wolle Opa so in Erinnerung behalten, wie sie ihn kannte, meinte sie.
Ich hatte zwar erwartet, dass Opas Sohn an seinem Bett sitzen bleiben würde, doch er blieb nur kurz. Also übernahm ich die Nachtwache. Dreimal salbte ich Opa. Einmal als ich kam. Dann um Mitternacht und um Drei in der Früh wieder, kurz bevor ich ging.

Als ich so da saß, Psalmen murmelnd und Opas Hand haltend, da spürte ich mehrfach förmlich den Tod um das Bett schweben. Eiskalte Energie umfing uns, wobei sich der ganze Raum so eigentümlich anfühlte, getaucht in eine tiefe Ruhe, als stünde die ganze Welt still. Ein erhabenes Gefühl war das, welches ich, während der Stunden, die ich an Opas Bett verbrachte, dreimal wahrnehmen konnte.

Gegen Drei hatte ich dann das Gefühl, Opa möchte nun lieber alleine sein und als ich Jesus fragte, ob das so in Ordnung wäre, bejate er dies. Also löschte ich die Kerze und die Leselampe, sagte aber der Schwester, ich möchte sofort angerufen werden, falls Opa in dieser Nacht doch noch sterben sollte. Ich wollte mich dann gern für zwei Stunden bei Kerzenlicht an sein Totenbett setzen, um die Seele gebührend verabschieden zu können.
...
Ich hatte, als ich Opa verließ, allerdings den Eindruck, dass es ihm etwas besser ging. Von Stunde zu Stunde war seine Atmung regelmäßiger geworden, und tiefer. Ich dachte nun gar, es könne wohl möglich sein, dass er noch ein paar Tage lebt und hatte mir vorgenommen, mich nach dem Kirchenbesuch wieder zu ihm zu setzen.
In dieser Nacht, als ich seine Hand hielt, spürte ich, wie jede Menge Blockaden aus ihm abflossen. ... Ich jedenfalls wollte alles tun, was in meiner Macht steht, um Barmherzigkeit für ihn zu erbitten und zu erlangen.

Sonntag, 11. April 2010   Weißer Sonntag
Maya: „Intuition „findet“ Ideen; die Welt der „Träume“ eröffnet Lebensfülle.“

Offenbarung des Johannes: Aus Kapitel 21: „Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg, und zeigte mir die große Stadt, das heilige Jerusalem, herniederfahren aus dem Himmel von Gott;  die hatte die Herrlichkeit Gottes, und ihr Licht war gleich dem alleredelsten Stein, einem hellen Jaspis; und hatte eine große und hohe Mauer, und hatte zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel, und Namen darauf geschrieben, nämlich der zwölf Geschlechter der Kinder Israel. Vom Morgen drei Tore, von Mitternacht drei Tore, vom Mittag drei Tore, vom Abend drei Tore. Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Gründe und auf denselbigen die Namen der zwölf Apostel des Lammes... Und der Bau ihrer Mauer war von Jaspis, und die Stadt von lauterm Golde gleich dem reinen Glase. Und die Gründe der Mauer um die Stadt waren geschmücket mit allerlei Edelgesteine. Der erste Grund war ein Jaspis, der andere ein Saphir, der dritte ein Chalzedonier, der vierte ein Smaragd, der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sarder, der siebente ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst. Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, und ein jeglich Tor war von einer Perle; und die Gassen der Stadt waren lauter Gold als ein durchscheinend Glas. Und ich sah keinen Tempel darinnen; denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, und das Lamm...“

„Eins freut mich aber“, sagte ich zu meiner Schwester, „nämlich, dass Opa am Barmherzigkeitssonntag sterben durfte, wie ich es für ihn gewünscht hatte.“

Wir vereinbarten nun, uns Morgen um Zehn im Krankenhaus zu treffen, um gemeinsam alle Formalitäten zu erledigen. Ich stand dann kurz auf und zog mein weißes Kleid an, das ich mir zu Pfingsten in Köln gekauft hatte. Weit ist es, mit Biesen und großen Taschen besetzt. Unter dem würde ein Bauch voller Drillinge durchaus bequem Platz finden, wenn es denn einmal darauf ankäme.
Ich schrieb Tagebuch. Den letzten Tag, der für Jesu Trilogie relevant sein sollte. Als ich so da saß, spürte ich plötzlich deutlich eine Energie, als ginge jemand durch den Raum und wusste sofort: ‚Das ist Opa!’ Ich fragte ihn, ob ich noch etwas für ihn tun könne. Er brauche nichts, telepathierte er, er wolle sich nur verabschieden.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass er auch die anderen Kinder derart noch einmal besucht hat. Dass die es allerdings ebenso deutlich haben wahrnehmen können wie ich, wage ich zu bezweifeln. Bin mal gespannt, ob einer von ihnen derartiges berichten wird. Ich ging in die Stube, forderte Opa auf mir zu folgen und zeigte ihm die dicke Kerze, die hier seit dem Morgen für ihn brannte. A. forderte ich auf, diese Kerze brennen zu lassen, bis sie selbst verlöscht. Es sei Opas Licht, sagte ich.

...

‚Wie soll es denn nun überhaupt weitergehen hier?’, fragte ich, ‚die Trilogie endet heute, aber es wird doch sicher noch total spannend werden! Das sollte doch festgehalten werden, oder?!’

‚Ja, das sollte es wohl, meine Liebe’, sagte mein Jesus, ‚wie wäre es denn, wenn du dein Tagebuch in Briefform weiter schreibst? „Briefe an Jesus“, wie klingt das für dich?’

‚Ja, du, das klingt gar nicht schlecht. Vielleicht mach ich’s so, mein Herzallerliebster’, sagte ich und fragte noch einmal, ‚also, was steht noch offen? Ich glaub, das wär’s erstmal, oder?’

...

Mein Blick zur Uhr zeigte mir, dass wir die Mitte der Nacht soeben überschritten hatten. Tief holte ich Luft und blies andächtig die brennenden Kerzen aus. Drei auf einen Streich.

‚Gute Nacht, mein Jesus’, flüsterte ich.

‚Gute Nacht, Bettina.’


Nachwort

Nun schreiben wir bereits den Februar des Jahres 2012.

Mein, ach so heiß ersehntes Eden auf Erden, wie ich es bereits in 2009 erwartet hatte, ist noch immer nicht vollendet. Aber es wird kommen! Es muss einfach kommen! Sonst müsste ich mich ja vollkommen hinters Licht geführt fühlen. ‚Bitte, Vater, mach, dass alles so stimmt, wie du es mir weisgesagt hast!’

Bis heute haben sich, nach der Trilogie, beinahe zwölf weitere bleistiftgeschriebene Brieftagebücher mit Jesu Worten und meinen traumhaften Abenteuern gefüllt, welche nun im Computer ordentlich zusammengefügt werden sollen.

‚Bitte, Vater, gib mir doch endlich jemanden, der sie mir eintippt!’

Die letzten Monate empfand ich zumindest ebenso spannend, wie die Zeit, in der die Trilogie spielt.

Im Juni 2010 verbrachte ich eine Woche, allein und doch nicht allein, in unserem Hotel Alpina in H. Da stehen am 23. Worte im Tagebuch, wie: „Entrückung – unbeschreiblich liebevoll - Verkündigung der Drillinge; höchste Gefühle...!’“
Am 26. Juni wirkte eine besondere Konstellation von Sonne, Mond und Sternen auf die Erde ein. Obendrein war Vollmond, wodurch die BOVIS einen gigantischen Sprung aufwärts taten und ich selbst deutlich spürte, wie die spirituelle Energie mich hochkonzentriert bis in die kleinste Zelle durchdrang und auf ebensolch großartige Weise unsere gute Mutter Erde liebevoll in ihren kosmischen Bann zog.
Im November 2010 reiste ich nach Israel, wo ich in Jerusalem den Mann erkannte, der heute jene Seele trägt, die unter anderem in David zuhause war. Ebenso in Jesaja, in Elia, sowie in Johannes dem Täufer. Auch hatte ich den Namen Goethes von B. Seelenauflistungen auf diese, mir neu eröffnete Seele zu übertragen.
Kurz nach dieser großartigen Reise verbrannte Anfang Dezember 2010 ein Drittel des gesamten israelischen Waldbestandes, woraufhin mir in der Meditation der Bezug zu den visionären Zeichen der Offenbarungen des Johannes bewusst wurde. In Kapitel acht heißt es da in Vers sieben: „Hagel, Feuer, Blut; der 3. Teil der Erde verbrannte; der 3. Teil der Bäume verbrannte...“

Einen Tag vor Heilig Abend wurden mir wieder einmal die prophezeiten Drillinge verkündigt! ‚Nun aber definitiv!’, wie es hieß. Und was tat ich? Wieder glaubte ich daran! Und abermals wurde nichts daraus! Vielleicht denke ich diesbezüglich auch noch zu menschlich. Nun bin ich mal gespannt, wie diese himmlische Mutterschaft letztendlich doch noch erfüllt werden wird.
Am Heilig Abend 2010 gab es wiederum einen enormen Sprung der spirituellen Lebensenergie auf Erden, den dieser besondere Tag im Zusammenspiel mit seinen erleuchtenden Wirkkräften verursacht hat. Im Maya-Kalender lesen wir: „Erleuchtung ist am Höhepunkt; das Leben kann sich weiterentwickeln.“

Das Jahr 2011 begann mit dem mysteriösen Sterben der ziehenden Vogelschwärme, die plötzlich einfach zu Boden stürzten. Auch hierzu erhielt ich von Jesus eine recht einleuchtende Erklärung. Im März hatten wir das schwere Erdbeben und die Nuklearkatastrophe in Japan zu verzeichnen. Im Mai brach auf Island erneut ein Vulkan aus.

Zur Mondfinsternis im Juni, die in mir enorme Schwingung verursachte, gab es wieder einen Riesensprung der BOVIS. Ebenso zur totalen Mondfinsternis im Dezember des Jahres.
Im September verbrachte ich abermals vierzehn spannende Tage im Salzburger Land.

Und bereits seit Anfang des Jahres mehrten sich die Besuche der Seelen, die zum platonischen Wissensaustausch bei mir anklopften. Unter anderem auch durch diesen Austausch, wuchs die spirituelle Lebensenergie weiterhin fast unvorstellbar an. Standen die BOVIS am Anfang des Jahres noch in Milliardenhöhe, so überschritten sie in den letzten Tagen des Jahres 2011 bereits die Billiardengrenze!!!
Die vorläufige Auflistung der Inkarnationen der Seelen ist im Anhang dieses Buches aufgezeigt. 
Ebenso die Diagramme zu den Energiesteigerungen während der Jahre 2009 bis 2011.